Zahl der Erwerbstätigen steigt im dritten Quartal um 0,9 Prozent Der Schweizer Arbeitsmarkt hat sich von der Corona-Pandemie weiter erholt. Die Zahl der Erwerbstätigen nahm von Juli bis September 2021 weiter zu.

Der Schweizer Arbeitsmarkt hat sich von der Corona-Pandemie weiter erholt. Die Zahl der Erwerbstätigen nahm von Juli bis September 2021 weiter zu.

 

Die Jugendarbeitslosigkeit hat sich im dritten Quartal 2021 in der Schweiz von 11,6 auf 10,6 Prozent verringert. Bild: unsplash.com

Konkret stieg die Zahl der Erwerbstätigen im dritten Quartal 2021 gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal um 0,9 Prozent auf 5,11 Millionen, wie das Bundesamt für Statistik am Montag bekannt gab. Saisonbereinigt – also zum Vorquartal – belief sich die Zunahme auf 0,8 Prozent. Die Zahlen stammen aus der vierteljährlich veröffentlichten Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung (SAKE). Personen mit Kurzarbeit werden dabei zu den Erwerbstätigen gezählt, sofern sie nicht länger als drei Monate abwesend waren.

Unterschiede zwischen Mann und Frau

Deutliche Unterschiede gibt es bei den Zahlen etwa zwischen Männern und Frauen, aber auch in Bezug auf die Nationalität. So stieg die Zahl der erwerbstätigen Männer zum Vorjahr mit 0,7 Prozent deutlich langsamer als diejenige der erwerbstätigen Frauen (+1,1 Prozent). Und die Wachstumsrate bei den schweizerischen Erwerbstätigen war im Berichtsquartal mit 0,7 Prozent nur halb so hoch wie jene der ausländischen Erwerbstätigen (+1,4 Prozent).

Die Erwerbslosenquote gemäss Definition des Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) sank im dritten Quartal in der Schweiz zudem von 5,3 auf 5,1 Prozent, wie der SAKE weiter zu entnehmen ist. Sie ist damit deutlich höher als die Arbeitslosenquote gemäss Definition des Seco, bei welcher nur die gemeldeten arbeitslosen Personen gezählt werden. Das Seco veröffentlicht zudem nicht Quartals-, sondern Monatswerte. Der letzte Wert (November) dort lag bei 2,5 Prozent, in den drei Monaten des dritten Quartals – Juli, August und September – waren es 2,8, 2,7 bzw. 2,6 Prozent.

Die Zahl der Erwerbslosen (gemäss ILO-Definition) lag im dritten Quartal derweil bei 253’000 Personen, was rund 7000 weniger sind als im gleichen Zeitraum des Jahres 2020. Beim Seco bzw. bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) waren im September – also am Ende des dritten Quartals – hingegen lediglich 120’294 Personen als arbeitslos gemeldet.

Jugendarbeitslosigkeit deutlich tiefer als in EU

Auch die Jugendarbeitslosigkeit hat sich verringert, und zwar auf 10,6 von 11,6 Prozent. Die Jugenderwerbslosenquote ist damit deutlich höher als die Gesamtquote, aber immerhin deutlich geringer als etwa im benachbarten Ausland. In der EU und in der Eurozone etwa nahm die Jugenderwerbslosenquote in diesem Zeitraum zwar ebenfalls ab, war mit 16,0 bzw. 16,3 Prozent aber deutlich höher.

Während die Erwerbslosenquote auch bei den 25- bis 49-Jährigen zurückging (von 5,1 Prozent auf 4,7 Prozent), stieg sie bei den 50- bis 64-Jährigen klar an (von 3,6 Prozent auf 4,3 Prozent). Bei den Männern war zudem eine Erhöhung von 4,9 auf 5,0 Prozent und bei den Frauen ein Rückgang von 5,7 auf 5,3 Prozent zu verzeichnen.

Gemessen wird mit den Zahlen auch die Dauer der Arbeitslosigkeit. Demnach waren im 3. Quartal 108’000 Personen langzeiterwerbslos (mindestens ein Jahr), was 24’000 Personen mehr sind als im entsprechenden Vorjahresquartal. Auch der Anteil der Langzeiterwerbslosen an allen Erwerbslosen nahm zu (von 32,6 Prozent auf 42,8 Prozent). Die Mediandauer der Erwerbslosigkeit stieg zudem von 204 auf 281 Tage. Das heisst die Hälfte der genannten Personen war länger und die andere Hälfte weniger lang als 281 Tage erwerbslos.

Gemessen wird in der SAKE auch die wöchentliche Arbeitszeit. Diese nahm in einem Jahr pro erwerbstätige Person um 3,7 Prozent zu und erreichte das gleiche Niveau wie vor der Covid-19-Pandemie. Am stärksten war der Anstieg im Wirtschaftszweig «Verkehr» (+11,9 Prozent), gefolgt von den Branchen «Gastgewerbe und Beherbergung» (+6,6 Prozent) und «Kunst, Unterhaltung, private Haushalte und sonstige» (+5,7 Prozent).

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