UBS-Ökonomen sehen Normalisierung der Wirtschaft voraus Die Pandemie ist für die Schweizer Wirtschaft auch zu Beginn des 2022 Jahres ein Thema. Nach der tiefen Rezession im 2020 und der starken Erholung im letzten Jahr dürfte laut den Ökonomen der UBS aber so langsam wieder Normalität einkehren.

Die Pandemie ist für die Schweizer Wirtschaft auch zu Beginn des 2022 Jahres ein Thema. Nach der tiefen Rezession im 2020 und der starken Erholung im letzten Jahr dürfte laut den Ökonomen der UBS aber so langsam wieder Normalität einkehren.

 

Die Gefahr, dass die Wirtschaftserholung in der Schweiz vollständig abbricht, ist laut den UBS Ökonomen gering. Bild: unsplash

Bis Jahresmitte wird die Schweizer Wirtschaft wieder zur Normalauslastung zurückkehren, erklärten die Experten der Grossbank UBS am Dienstag in ihrer neuesten Konjunkturstudie. Vor diesen Hintergrund rechnen sie für 2022 unverändert mit einem Wachstum des Schweizer Bruttoinlandprodukts (BIP) um 2,9 Prozent. 2023 dürfte das BIP-Wachstum dann noch 1,7 Prozent betragen. Dabei handelt es sich zu Beginn des dritten Coronajahres um das sogenannte «Basisszenario» der Ökonomen.

Neue Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie, Lieferengpässe und Sorgen um die Energiesicherheit könnten die Normalisierung allerdings in die zweite Jahreshälfte verschieben. Die Gefahr, dass die Erholung vollständig abbricht, sei aber gering, sagte Daniel Kalt, Chefökonom UBS Schweiz, an einer Medienveranstaltung.

Keine Inflationsrisiken

Auch bei anderen zentralen Themen zeichne sich ein Wandel ab, sagte Kalt. Die Inflation etwa beschäftige die Schweizer Wirtschaft zwar weiterhin, sie werde aber gegen Ende des Jahres bereits wieder zurückgehen.

Im Jahresdurchschnitt dürfte die Teuerung laut den UBS-Prognosen im 2022 0,9 Prozent betragen, bevor sie 2023 wieder auf 0,6 Prozent sinkt. Die Inflationsrisiken in der Schweiz seien also «überschaubar», sagte Kalt.

Das grösste Risiko diesbezüglich für die Schweiz sei die Reaktion der grossen Zentralbanken auf die globalen Inflationsrisiken. «Eine Überreaktion könnte den globalen Konjunkturzyklus und damit auch die Schweizer Wirtschaft massiv beeinträchtigen», sagte UBS-Ökonom Alessandro Bee.

Franken wird schwächer

Weil der Inflationsanstieg hierzulande viel moderater verlaufe als in den USA und der Eurozone, stärke dies die Konkurrenzfähigkeit von Schweizer Firmen. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) sei deshalb bereit, einen stärkeren Franken gegenüber dem Euro zu akzeptieren. Einen Eurokurs unter Parität zum Franken werde die SNB aber nicht hinnehmen, denkt die UBS.

Ein starker Franken sei aber ohnehin unwahrscheinlich. Steigende US-Leitzinsen und eine robuste Konjunktur in Europa dürfte den Schweizer Franken schwächen. Das UBS Chief Investment Office erwartet Ende 2022 einen Dollar-Wechselkurs von 0,98 und einen Euro-Wechselkurs von 1,08 Franken.

SNB lässt sich Zeit

Während viele Zentralbanken 2022 die Leitzinsen anheben, dürfte die SNB im Windschatten der Europäischen Zentralbank bleiben. Frühestens Ende des nächsten Jahres werde die hiesige Notenbank an der Zinsschraube drehen, meint die UBS.

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