Bauhauptgewerbe: Erholung setzt sich fort In der Schweiz wird wieder mehr gebaut. Mit 5,7 Milliarden Franken im zweiten Quartal 2021 nähert sich der Umsatz wieder allmählich dem Vorkrisenniveau an.

In der Schweiz wird wieder mehr gebaut. Mit 5,7 Milliarden Franken im zweiten Quartal 2021 nähert sich der Umsatz wieder allmählich dem Vorkrisenniveau an.

 

Der Wohnungsbau hat im zweiten Quartal 1,9 Milliarden Franken zum Umsatz des Bauhauptgewerbes beigetragen. Bild: Pixabay

Der Umsatz von April bis Juni 2021 ist um 5,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal gestiegen. Dies vermeldet der Schweizerische Baumeisterverband (SBV) in seiner Quartalserhebung. Mit 5,7 Milliarden Franken liegt er aber weiterhin unter dem Vorkrisenniveau. Der öffentliche Tiefbau zeigt sich gewohnt stabil (+1 Prozent) auf einem hohen Niveau von 2 Milliarden Franken. Der Wirtschaftsbau hat das Tempo aus dem Anfangsquartal nochmals gesteigert (+11 Prozent).

Vorsicht im Wohnungsbau

Der Wohnungsbau ist eine gewichtige, jedoch volatile Kraft (+20 Prozent). Die Sparte hat dieses Quartal 1,9 Milliarden Franken zum Umsatz beigetragen. Obwohl der SBV dieses Jahr mit einer Erholung gegenüber 2020 rechnet, ist mittelfristig Vorsicht angebracht. Laut Daten des Bauinformationsdienstleisters Documedia ist die Anzahl der Baugesuche in der Wohnsparte im ersten Semester 2021 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 21 Prozent gestiegen, das Frankenvolumen um 6 Prozent. Viele Menschen möchten gerne ihre Wohnungen und Häuser umbauen bzw. ausbauen. Es könnte sich bei diesem Anstieg aber um ein vorübergehendes Phänomen handeln.

Konjunkturbedingte Zurückhaltung bei Neuanstellungen

Der Umsatz des Bauhauptgewerbes bewegt sich gemäss dem SBV weiterhin unter dem Niveau von 2019, er könnte laut der neuen Prognose des Bauindex im laufenden Jahr insgesamt die Schwelle von 20 Milliarden Franken wieder etwas übertreffen. Der Bauindex ist das Prognoseinstrument der Credit Suisse und des SBV.

Verzögerungen wegen fehlender Baumaterialien

Engpässe in der Verfügbarkeit verschiedener Baumaterialien führen bei Bauprojekten teilweise zu Verzögerungen und Preisaufschlägen. Corona hemmt weiterhin die Produktivität und über den Konjunkturaussichten hängt ein Damoklesschwert. Dementsprechend zeigen sich manche Firmen zurückhaltend bei Neuanstellungen, was eine tiefere Beschäftigung im Bauhauptgewerbe zur Folge hat. Im Juli 2021 hatte es laut Seco ein Viertel mehr Arbeitslose im Hochbau und Tiefbau als noch im Juli 2019. Der Fokus muss daher kurz- und mittelfristig darauf liegen, die Bautätigkeit wieder auf das gewohnte Niveau zu heben, um Arbeitsplätze zu bewahren.

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