Zahl der Fintech-Firmen erstmals rückläufig Nach jahrelangem und kontinuierlichem Wachstum ist die Zahl der Schweizer Fintech-Firmen 2021 gemäss einer Studie erstmals wieder geschrumpft. Gleichzeitig ist allerdings wieder deutlich mehr Finanzierungskapital in den jungen Sektor geflossen.

Nach jahrelangem und kontinuierlichem Wachstum ist die Zahl der Schweizer Fintech-Firmen 2021 gemäss einer Studie erstmals wieder geschrumpft. Gleichzeitig ist allerdings wieder deutlich mehr Finanzierungskapital in den jungen Sektor geflossen.

 

Der Fokus der Fintech-Unternehmen hat sich in den vergangenen Jahren zunehmend auf Sektoren wie Analytics, künstliche Intelligenz oder Big Data verschoben. Bild: unsplash

Gemäss der am Mittwoch veröffentlichten Studie der Hochschule Luzern (HSLU) umfasste der Schweizer Fintech-Sektor im vergangenen Jahr 384 Firmen, das waren 5 Prozent weniger als noch ein Jahr davor. Dafür stieg die mittlere Anzahl der Mitarbeitenden pro Unternehmen gegenüber dem Vorjahr an. Und auch bei der Finanzierung der Fintech-Branche gab es Wachstum. So floss der Branche im vergangenen Jahr Risikokapital im Umfang von 446 Millionen Franken zu.

Der Fokus der Fintech-Unternehmen hat sich zudem laut der Studie in den vergangenen Jahren zunehmend auf Sektoren wie Analytics, künstliche Intelligenz oder Big Data verschoben. Die Bedeutung dieser Aktivitäten dürfte auch in Zukunft weiter zunehmen. So werde das Potenzial der Nutzung von Daten im Finanzsektor zunehmend erkannt, aber noch nicht voll abgeschöpft, meinen die Studienverfasser. Den traditionellen Instituten mangle es zudem teilweise an entsprechenden Ressourcen und Kompetenzen.

Offene Finanzökosysteme als Trends am Schweizer Finanzplatz

Entsprechend fokussieren sich die Fintech-Unternehmen vermehrt auf «B2B»-Geschäftsmodelle, also auf das Geschäft mit Unternehmenskunden. Zudem richteten sich die Fintechs international aus – der wachstumsschwache Schweizer Heimmarkt sei für sie zu klein.

Als Trend am Schweizer Finanzplatz zeichnen sich zudem offene Finanzökosysteme («Open Finance») ab. Gute Erfolgschancen gebe es dabei vor allem in der Vermögensverwaltung, sind die HSLU-Studienverfasser überzeugt. Dies wegen der globalen Marktgrösse und dem Schweizer Marktanteil in diesem Geschäft. Um das Potenzial zu realisieren, sei jedoch ein breites Adoptieren gemeinsamer Standards notwendig. Banken und FinTech-Unternehmen würden sich aber damit derzeit schwer tun.

Als Treiber der Blockchain-Technologie zeichnet sich derzeit das Metaverse ab – die virtuelle Welt ist zuletzt in den Fokus nicht nur der Spieleindustrie, sondern auch von BigTech- und Blockchain-Unternehmen gerückt. Die Blockchain-Technologie könnte im Metaverse eine zentrale Rolle spielen, meint auch Studienautor Thomas Ankenbrand. «Einen ersten Vorgeschmack darauf konnte der im letzten Jahr beobachtete Hype um Non-Fungible-Token (NFTs) geben.»

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