Nachhaltige Mode – aber nur ohne Aufpreis Nachhaltigkeit spielt beim Kauf von Kleidung und Schuhen nur eine nachgelagerte Rolle. Zwei Drittel der Konsumentinnen und Konsumenten sind nicht bereit, dafür mehr auszugeben.

Nachhaltigkeit spielt beim Kauf von Kleidung und Schuhen nur eine nachgelagerte Rolle. Zwei Drittel der Konsumentinnen und Konsumenten sind nicht bereit, dafür mehr auszugeben.

 

Mehr als auf die Nachhaltigkeit der Mode achten die Konsumenten auf die Haltbarkeit und den Preis der Artikel. Bild: unsplash

Beim Kauf von Kleidung und Schuhen achten Kunden zuerst auf Preis und Haltbarkeit. Danach folgen Produktqualität und die Tatsache, ob die Artikel pflegeleicht und ethisch produziert sind. Im Kaufkriterien-Ranking ist «Nachhaltigkeit» auf Platz 5 relativ abgeschlagen. Dies geht aus der aktuellen «Global Sustainability Study 2022» des Beratungsunternehmens Simon-Kucher hervor. Die repräsentative, weltweite Studie wurde zwischen Juli und August 2022 in Zusammenarbeit mit dem unabhängigen Marktforschungsinstitut Dynata durchgeführt. Dabei wurden über 11’000 Konsumenten in 19 Ländern weltweit u.a. zu ihrem Einkaufsverhalten und ihrer Zahlungsbereitschaft bezüglich Nachhaltigkeit befragt.

Insgesamt 64 Prozent der Konsumentinnen und Konsumenten gaben in der Umfrage an, keinen Aufpreis gegenüber Standardartikeln zahlen zu wollen. Mit einer Besonderheit: «Wer in nachhaltige Kleidung oder Schuhe investiert, gibt allerdings oft deutlich mehr aus. Im Schnitt sind Kunden bereit, ganze 20 Prozent mehr zu zahlen», lässt sich Jens Stach, Senior Manager in der in der Consumer Goods & Retail Practice von Simon-Kucher in einer Mitteilung zitieren. Mehr als jeder zehnte Kunde würde sogar einen Aufschlag von 50 Prozent und mehr akzeptieren. Dadurch könne nachhaltige Mode auch mit einer kleinen Zielgruppe zu einem profitablen Geschäft werden, ist Stach überzeugt.

Langlebigkeit als stärkstes Verkaufsargument

Für die Modehersteller und -verkäufer lässt sich der Schluss ziehen, dass sie in der Kommunikation die Haltbarkeit der Produkte priorisieren sollten. «Bei Kampagnen für die breite Masse ist Nachhaltigkeit als Argument zweitrangig», schreibt das Beratungsunternehmen.

Auch Konsumenten, die nachhaltige Kleidung kaufen, achten primär auf die Langlebigkeit der Produkte. 37 Prozent der Kundeninnen und Kunden bewerten die Haltbarkeit als wichtig, 45 Prozent sogar als sehr wichtig. Langlebigkeit sei somit auch bei nachhaltiger Mode das wichtigste Kriterium. Es gelte daher, Produkte mit einer hohen Lebensdauer entsprechend prominent zu platzieren.

Das könnte Sie auch interessieren: