Ein Drittel der Unternehmen ist bereit, ihre Löhne publik zu machen Auch wenn Lohntransparenz in der Schweiz immer mehr gefördert und von Jobsuchenden gewünscht wird, bliebt die Mehrheit der Firmen diesbezüglich verschlossen.

Auch wenn Lohntransparenz in der Schweiz immer mehr gefördert und von Jobsuchenden gewünscht wird, bliebt die Mehrheit der Firmen diesbezüglich verschlossen.

 

Unternehmen, die ihre Löhne transparent kommunizieren, können sich im Rekrutierungsprozess von anderen Arbeitgebern abheben. Bild: pexels

Gemäss einer aktuellen Studie von JobCloud, die in Zusammenarbeit mit dem LINK-Institut entstanden ist, sind 61 Prozent der befragten Unternehmen aktuell nicht bereit sind, die Löhne ihrer Mitarbeitenden öffentlich kundzutun. Insgesamt wäre erst ein Drittel der Unternehmen zu diesem Schritt bereit. Grossunternehmen und Mikrounternehmen zeigen mehr Bereitschaft in diese Richtung. «Für grosse Unternehmen ist es wohl einfacher, weil sie strukturierte Lohnprozesse haben, etwa in Form von definierten Lohnbändern», lässt sich Davide Villa, CEO von JobCloud, in der Meldung zur Studie zitieren.

Mehrere Begründungen für fehlende Transparenz

Die Gründe für die Zurückhaltung sind vielfältig: Sprechen sich Unternehmen gegen transparente Saläre aus, dann tun dies gut 60 Prozent deshalb, weil auch innerhalb des Unternehmens noch keine Lohntransparenz gewährleistet ist (siehe Grafik). Knapp 30 Prozent sind dagegen, weil die Löhne der Mitarbeitenden sehr unterschiedlich sind. «Unternehmen, die ihre Löhne transparent kommunizieren, können sich im Rekrutierungsprozess von anderen Arbeitgebern abheben und so mehr passende Bewerbungen erhalten», ist Villa allerdings überzeugt. Ein Vorteil von Lohntransparenz im Stelleninserat bestehe darin, dass sich nur Kandidatinnen und Kandidaten bewerben würden, die mit dem angegebenen Lohn einverstanden seien.

Lohntransparenz bei Schweizer Arbeitgebenden. Grafik: jobcloud

Im Rahmen der Studie wurden Unternehmen aller Grössen in der Deutsch- und Westschweiz über ihre Bedürfnisse und Verhaltensweise bei der Personalsuche befragt. Dafür wurden 700 Online-Interviews von Personen, die für die Rekrutierung verantwortlich sind, durchgeführt. Die Befragung erfolgte im Februar 2022.

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