Viele Anbieter, viele Angebote Freiwilligen-Einsätze finden bei Mitarbeitenden immer häufiger Anklang. Doch wie gewinnt man eine Übersicht über Corporate-Volunteering-Angebote und wählt einen passenden Partner? Eine Auslegeordnung.

Freiwilligen-Einsätze finden bei Mitarbeitenden immer häufiger Anklang. Doch wie gewinnt man eine Übersicht über Corporate-Volunteering-Angebote und wählt einen passenden Partner? Eine Auslegeordnung.

 

Freiwilligenarbeit im Wald: Corporate-Volunteering-Einsätze gibt es zahlreiche. Bild: Pexels

«Auffallend viele Unternehmen delegieren Corporate-Volunteering-Aufgaben an Lernende oder Praktikanten», sagt Thomas Hauser, Geschäftsführer der Dachorganisation für Freiwilligenarbeit Benevol. «Eine positive Wirkung zeigt sich aber erst, wenn Corporate Volunteering auf strategischer Ebene eine relevante Rolle spielt und so die Unternehmenskultur mitprägt.» Das fehlende Bewusstsein dafür sei bedauerlich, denn Corporate Volunteering schaffe Sinn und stärke die Unternehmensidentität.

Sorgsam auswählen

Um einen geeigneten Volunteering-Partner zu finden, genügen wenige Kriterien: «Das Image und die Haltung der NGO [Non Governmental Organisation]oder der NPO [Non Profit Organisation] sollten mit der Firmenhaltung übereinstimmen», sagt Hauser. So habe beispielsweise ein Engagement mit einer religiösen oder radikalen Organisation auch Auswirkungen auf das eigene Image. Zudem sollte eine Partnerorganisation in ihrem Bereich nicht nur kompetent und erfahren sein, sondern auch über die notwendigen Ressourcen für einen Einsatz verfügen. «Bei der Partnerwahl ist deshalb Vorsicht geboten», rät Hauser. Aber nicht nur. Auch bei der Kommunikation mit den Beschäftigten gäbe es Fallstricke: «Firmen sollten ihre Absicht bezüglich Corporate Volunteering genau kommunizieren. Erkundigen sich Unternehmen über ausserberuflichen Engagements ihrer Mitarbeitenden ohne diese Frage einzubetten, könnten manche befürchten, dass ihre Identifikation mit der Firma infrage gestellt wird.»

 Draussen in der Natur

Corporate-Volunteering-Einsätze gibt es zahlreiche: Beispielsweise im BirdLife Naturzentrum im Neeracherried, wo Freiwillige neue Naturstrukturen erstellten, Sichtschutzwände erneuerten, standortfremde invasive Pflanzen entfernten oder Hecken pflanzten.

Entscheidungshilfen bieten nebst den Benevol-Fachstellen oder der Plattform Benevol-jobs.ch auch das Freiwilligen-Netzwerk UBS Helpetica. Darauf sind Corporate-Volunteering-Projekte in den Bereichen Umwelt, Bildung, Soziales und Unternehmertum gelistet, die einen nachhaltigen Nutzen stiften, mit keinen kommerziellen Interessen verknüpft sind und dem Gemeinwohl in der Schweiz und nicht etwa der Beschaffung finanzieller Mittel dienen.

So divers die Einsätze, so unterschiedlich auch die Zeit, die Mitarbeitende zur Verfügung steht. Bei der Allianz Suisse und der Helsana erhalten Mitarbeitende beispielsweise einen Tag pro Jahr für Corporate-Volunteering-Aktivitäten. Noch grosszügiger gibt sich die Axa: Dort sind es  gleich zwei Tage, die Mitarbeitende nutzen können, um sich für Naturschutzprojekte einzusetzen oder soziale Institutionen zu unterstützen, die sich für die Inklusion benachteiligter Menschen stark machen. Wie auch immer ein Unternehmen sein Corporate Volunteering-Programm gestaltet, die Motivation dafür unterscheidet sich kaum. Es geht um ein gesellschaftliches Engagement, das weit über die unternehmerische Tätigkeit hinausreicht. Beispielsweise mit Organisationen wie: der Spitex Schweiz, dem Schweizerisches Rotes Kreuz, Pro Juventute, der Stiftung Theodora, der Caritas Berghilfe, dem WWF, Young Enterprises Switzerland, Birdlife Schweiz oder Bergwaldprojekt.

Corinne Päper

Corinne Päper ist die Chefredaktorin des Fachmagazins für Personalverantwortliche, HR Today.

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