Währungsabsicherung in der Praxis KMU sollten sich gegen Währungsschwankungen absichern. UBS-Experte Stephan Hässig gibt wertvolle Praxistipps.

KMU sollten sich gegen Währungsschwankungen absichern. UBS-Experte Stephan Hässig gibt wertvolle Praxistipps.

Wann lohnt sich eine Währungsabsicherung für Schweizer KMU?

Sobald ein Unternehmen Auslandsgeschäfte tätigt – sei es bei der Beschaffung oder beim Absatz –, dürfen Währungsschwankungen nicht ausser Acht gelassen werden, um böse Überraschungen zu verhindern. KMU, die nicht selten mit knappen Margen rechnen, sollten besonders vorsichtig sein und sich Gedanken machen, wie sie Währungsrisiken identifizieren und schliesslich absichern.

Können Sie ein konkretes Beispiel aus Ihrer beruflichen Praxis schildern?

Ein Schweizer Anlagenbauer für Getränkeprodukte mit 50 Angestellten hatte den Auftrag erhalten, in Spanien eine Abfüllanlage im Wert von 1,5 Millionen Euro zu erstellen. Die Material- und Herstellungskosten fielen in Schweizer Franken an. Den Verkaufspreis vereinbarten die Vertragspartner in Euro. Der Unternehmer hatte seine Marge von Anfang an knapp kalkulieren müssen, um den Zuschlag zu erhalten. Er rechnete mit einer Abschwächung der Währung von maximal 5 Prozent. Jedes weitere Prozent hätte seine Marge markant reduziert. Fazit ist: Der Unternehmer hätte sich einen Kursrückgang gar nicht leisten können.

Wie sah die konkrete Währungsabsicherung aus?

Es wurde vereinbart, die Zahlung des Auftraggebers in drei unterschiedlich hohe Tranchen innerhalb von neun Monaten aufzuteilen. Die Zahlungswahrscheinlichkeit und der Zeithorizont sind generell zwei wichtige Faktoren der Währungsabsicherung. Je näher und konkreter der Zahlungsfluss ist, desto wichtiger wird dessen Absicherung, um die Rentabilität des Auftrags sicherzustellen.

Wie ging es weiter?

Wir haben dem Kunden eine Absicherungslösung für zwei Drittel des Auftragsvolumens vorgeschlagen, hauptsächlich mittels Termingeschäften. Durch den Einbau von Swap-Möglichkeiten waren darüber hinaus die Termingeschäfte mit den nicht präzise voraussagbaren Zahlungsströmen des Auftraggebers jederzeit synchronisierbar. Heute können wir seitens UBS diese Terminflexibilität sogar in einer eigenen Lösung namens Flexible FX Forward bieten.

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Wie haben Sie den Unternehmer von der Lösung überzeugt?

Zwei Argumente waren entscheidend. Erstens konnten wir dem Kunden darlegen, dass seine Skepsis gegenüber einer zeitlich flexiblen Abstimmungsmöglichkeit der Termingeschäfte mit den eintreffenden Zahlungen unbegründet war. Zweitens konnten wir ihm aufzeigen, dass mit dieser Absicherungslösung etwaige Kursschwankungen keinen Einfluss mehr auf sein Geschäft in Spanien haben – und er ruhig schlafen kann.

Welche Absicherungsinstrumente gibt es für welche Bereiche?

Was in bewegten Zeiten wie heute auf jeden Fall abgesichert werden sollte, ist die operative Wertschöpfung. Gemeint sind die Erträge, die bei einem Auftrag in einem anderen Währungsraum erzielt werden. Aber auch Investitionen wie der Aufbau von zusätzlichen Produktionsstandorten im Ausland sind sicherungswürdig – generell grössere Fremdwährungspositionen in der Bilanz. Welche Absicherungsinstrumente am besten geeignet sind, hängt jeweils von der Art, dem Ursprung und den Fälligkeiten der Geldströme ab. Devisentermingeschäfte sind das häufigste Mittel. Zur Optimierung bieten sich darüber hinaus kombinierte Lösungen an. Diese werden vor allem von erfahreneren Unternehmern bevorzugt.

Was sollten KMU grundsätzlich beachten?

Wann immer eine Unternehmerin oder ein Unternehmer mit einem potenziellen Wechselkursrisiko konfrontiert ist, sollte sie oder er dieses zunächst analysieren und quantifizieren: Was sind meine Fremdwährungsflüsse? Welche Risiken sind damit verbunden? Wir machen die Erfahrung, dass viele Finanzverantwortliche diesen Fragen zu wenig Beachtung schenken. Auf eine höhere Marge zu spekulieren, indem sich ein Unternehmen den Währungsschwankungen vollumfänglich aussetzt, ist reine Spekulation, die das Unternehmen schmerzen und gefährden kann.

Welchen Tipp können Sie KMU mitgeben?

Wichtig ist, dass die Finanzverantwortlichen ein Konzept für den Umgang mit Fremdwährungen haben und dieses auch konsequent anwenden. Eine gute Beratung unterstützt sie dabei, ihre Fremdwährungsflüsse besser zu verstehen und eine Strategie entlang dieser Geldströme zu definieren.

 

Stephan Hässig ist Marktgebietsleiter Firmenkunden Zürich-Nord und Fachspezialist für Firmenkunden bei UBS Schweiz.

 

Dieser Artikel wurde von NZZ Content Solutions im Auftrag von UBS Schweiz erstellt.


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