Nachhaltiger zum Arbeitsort: Wie pendelt es sich am effizientesten? Die Pendelweganalyse der SBB liefert Daten für ein zeitgemässes Mobilitätsmanagement. Sie gibt Auskunft über die Dauer von Arbeitswegen, Reisegewohnheiten und Emissionen. Zudem gibt sie nützliche Hinweise auf die Attraktivität eines Firmenstandorts.

Die Pendelweganalyse der SBB liefert Daten für ein zeitgemässes Mobilitätsmanagement. Sie gibt Auskunft über die Dauer von Arbeitswegen, Reisegewohnheiten und Emissionen. Zudem gibt sie nützliche Hinweise auf die Attraktivität eines Firmenstandorts.

Firmen, die ihre Mitarbeitenden zu einem nachhaltigeren Pendeln motivieren, tragen auch zur Erreichung der Klimaziele bei. (Bild: SBB)

Die Reduktion von Emissionen gehört zu den brennendsten Themen der Schweizer Wirtschaft und ihrer rund 600’000 KMU. Die Klimabilanz von Unternehmen und ihren Angestellten lässt sich auf verschiedenen Ebenen und mit wenig Aufwand nachweislich verbessern – relativ schnell und kostensparend können Massnahmen im Bereich Mobilität umgesetzt werden.

Nicht nur bei den Geschäftsreisen, auch beim Pendelverhalten der Mitarbeitenden gibt es Potenzial, CO2 einzusparen. Denn wie viele Treibhausgase ausgestossen werden, hängt vom benutzten Verkehrsmittel ab. Laut Studien verursachen Autofahrer je nach Fahrzeugmodell bis zu zehnmal so viele Emissionen wie Reisende mit dem Öffentlichen Verkehr (ÖV). Am umweltfreundlichsten pendeln jene, die dank eigener Muskelkraft an den Arbeitsort gelangen; dies ist jedoch die Minderheit.

In der Schweiz legt gemäss WWF jede Person im Durchschnitt 36,8 Kilometer pro Tag zurück; davon fast zwei Drittel im Auto. Der Verkehr – die internationale Luftfahrt nicht mit eingerechnet – ist einer der grössten Treibhausgasverursacher des Landes und für knapp ein Viertel aller Emissionen verantwortlich. Firmen, die ihre Mitarbeitenden zu einem nachhaltigeren Pendeln motivieren, reduzieren nicht nur den unternehmenseigenen CO2-Fussabdruck, sondern tragen auch zur Erreichung der Klimaziele bei.

Basis für strategische Entscheide

Doch welche Mobilitätsprofile und Pendelgewohnheiten gibt es innerhalb eines Unternehmens? Welche dominieren? Welche sind nachhaltig? Und welche könnten verändert oder optimiert werden?

Die SBB bietet ihren Geschäftskunden ein umfassendes Mobilitätsmanagement, das neben einer Mobilitätsberatung und Online-Umfragen auch eine Pendelweganalyse beinhaltet. Diese beleuchtet die Wege der Mitarbeitenden von ihrem Wohn- an den Arbeitsort, schafft einen Überblick über Reisezeiten sowie Emissionen und legt offen, wie attraktiv der Standort der Firma tatsächlich ist.

Die Pendelweganalyse zeigt auf, wie Mitarbeitende ihre Arbeitswege gestalten können: Wie viele Personen haben die Möglichkeit, in weniger als einer halben Stunde mit den ÖV im Geschäft oder Büro zu sein? Lohnt es sich, den Mitarbeitenden auf der ersten und letzten Meile neue Mobilitätsdienstleistungen wie Park+Rail von Fahrzeugen am Bahnhof oder das Sharing von Autos, Velos, E-Bikes und E-Scootern anzubieten? Könnte man sie dadurch zu einer Verhaltensänderung bewegen?

Die Pendelweganalyse gibt Auskunft über die Dauer der Arbeitswege – vom Wohnort bis zur Firma. Ausserdem zeigt sie sämtliche relevante Verkehrsmittel und deren multimodale Kombination von Tür-zu-Tür-Routen auf. Sie basiert auf aktuellen, realen Standort- und Verbindungsdaten und wird als grafische Kartendarstellung umfangreich visualisiert.

Die Ergebnisse der Pendelweganalyse liefern Antworten auf verschiedenste Fragen: Welches Potenzial besteht für eine Anreise mit dem ÖV? Wie viele Mitarbeitende wohnen in Fuss- oder Velodistanz des Unternehmens? Wie viele Parkplätze benötigt die Firma effektiv? Welche Verkehrsmittel möchte das KMU fördern? Und wie würden sich Anpassungen im Mobilitätsmanagement auf das Verhalten der Mitarbeitenden auswirken?

Konkretes Beispiel eines Spitals

In Kombination mit der Online-Umfrage entsteht eine gute Ausgangsbasis für die Erarbeitung von effektiven Massnahmen im Mobilitätsmanagement. Auch hier bietet die SBB Hand. In Abstimmung mit dem Unternehmen und externen Partnern wie weiteren Verkehrsbetreibern, Städten und Gemeinden werden nachhaltige Veränderungen angestossen und umgesetzt.

So führte beispielsweise die Hirslanden Klinik St. Anna in Luzern bereits vor sieben Jahren ein Mobilitätskonzept für rund 1300 Mitarbeitende ein. Dieses basiert auf vier Mobilitätsoptionen, aus denen die Mitarbeitenden auf dem Platz Luzern je nach Wohnort und Beschäftigungsgrad auswählen können: ÖV, Langsamverkehr, Mix (ÖV und Langsamverkehr) sowie Auto.

Mitarbeitende der Hirlandenklinik St. Anna in Luzern erhalten einen Coupon der SBB in Höhe von bis zu 500 Franken pro Jahr. (Bild: SBB)

Wer die ÖV-Option wählt, kommt in der Regel mit Bahn und Bus zur Arbeit. Mitarbeitende erhalten einen Coupon der SBB in Höhe von bis zu 500 Franken pro Jahr. Anrechenbare Produkte sind zum Beispiel Passepartout Job-Abo, GA, Halbtax oder Monatsabonnemente .

Wer zu Fuss, mit dem Velo oder Motorrad ins St. Anna pendelt, wählt die Langsamverkehrs-Option. Mitarbeitende erhalten einen zweckgebundenen Gutschein in Höhe von bis zu 500 Franken pro Jahr für ein Sport- oder Bekleidungsgeschäft ihrer Wahl.

Mitarbeitende, die je nach Wetter zu Fuss, mit dem Velo, dem Motorrad oder dem ÖV zur Arbeit kommen, bevorzugen die Mix-Option. Sie erhalten je einen Coupon und einen zweckgebundenen Gutschein für ein Sport- oder Bekleidungsgeschäft ihrer Wahl in Höhe von gesamthaft bis zu 500 Franken pro Jahr.

Wer ausserhalb des definierten ÖV-Rayons der Tarifzone 10 des Passepartouts für die Kantone Luzern sowie Ob- und Nidwalden wohnt, hat die Möglichkeit, mit dem Auto anzureisen. Personen, welche die Auto-Option wählen, profitieren von vergünstigten Parkplätzen auf dem Klinikareal.

Die Mitarbeitenden haben jährlich die Möglichkeit, sich für eine Option zu entscheiden. Das Mobilitätskonzept der Klinik St. Anna wird zudem von flankierenden Massnahmen begleitet. Beispielsweise wird die Veloinfrastruktur rund um die Klinik laufend verbessert, es gibt eine attraktive Pauschale für den Nachttaxi-Dienst und für geschäftliche oder private Zwecke stehen E-Bikes und Velos zur Verfügung.

Weitere Instrumente zur Analyse

Nachhaltige Mobilität wird auch gefördert, wenn Verkehrsflüsse reduziert werden. Moderne Arbeitsformen wie «Work anywhere» oder «Work@home» leisten einen wesentlichen Beitrag zur Verminderung von Emissionen. Gleichzeitig können so die Mitarbeiterzufriedenheit und die Arbeitgeberattraktivität gesteigert werden.

Gleitende Arbeitszeiten («Work smart») haben auch einen positiven Effekt auf die Verkehrsströme: Auf zahlreichen Strecken sind die Züge zu den Hauptverkehrszeiten stark ausgelastet. Mehr als die Hälfte der SBB-Passagiere sind während 25 Prozent der Betriebszeit unterwegs. Ausserhalb dieser Spitzen reisen deutlich weniger Personen mit der Bahn.

Laut Erhebungen hat das Reiseverhalten viel mit der Macht der Gewohnheit zu tun. Viele Menschen pendeln seit Jahren auf die gleiche Art und Weise, obschon sie die Möglichkeit hätten, auf andere Züge auszuweichen. Eine Studie eines Schweizer Beratungsunternehmens hat ergeben, dass mehr als die Hälfte der Pendler zeitlich flexibler unterwegs sein könnte, indem sie erst ein paar Stunden zuhause arbeiten und später in den Betrieb fahren würden. Die SBB rät den Pendlern mit flexiblen Arbeitszeiten deshalb, diese auch wirklich zu nutzen und so die Stosszeiten zu meiden.

Unternehmen, die ihren Mitarbeitenden Anreize bieten, sich für ein nachhaltigeres Pendeln zu entscheiden, verkleinern den CO2-Fussabdruck der Firma, leisten einen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele der Schweiz, verbessern ihr Image als Arbeitgeber und fördern die Zufriedenheit und Motivation ihrer Arbeitnehmenden.

Dieser Artikel wurde von NZZ Content Creation im Auftrag von SBB Businesstravel erstellt.

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