Mehr Stellen mit Homeoffice-Möglichkeiten ausgeschrieben Die Coronakrise hat dazu geführt, dass die Anzahl der Stelleninserate, in denen Homeoffice erwähnt wird, stark gestiegen ist. Das Arbeiten von Zuhause animiert die Mitarbeitenden, einen längeren Arbeitsweg in Kauf zu nehmen.

Die Coronakrise hat dazu geführt, dass die Anzahl der Stelleninserate, in denen Homeoffice erwähnt wird, stark gestiegen ist. Das Arbeiten von Zuhause animiert die Mitarbeitenden, einen längeren Arbeitsweg in Kauf zu nehmen.

 

Homeoffice hat durch die Coronakrise einen kräftigen Schub erlebt. Bild: Vinzent Weinbeer/Pixabay

Die Corona-Krise beschleunigt den Trend zur Flexibilisierung der Arbeitswelt. So ist der Anteil an Stelleninseraten, die eine Homeoffice-Möglichkeit erwähnen, zwischen März 2019 und Dezember 2020 markant gestiegen. Das zeigt die neueste Ausgabe der JobCloud Market Insights, die in Zusammenarbeit zwischen JobCloud und der ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften durchgeführt wurde.  «Auch wenn die Möglichkeit zu Homeoffice momentan nur bei 2 bis 3 Prozent aller Jobinserate erwähnt wird, so hat die Coronakrise Homeoffice dennoch einen kräftigen Schub gegeben. Die Bedeutung von Homeoffice und anderen flexiblen Arbeitsformen wird in Zukunft weiter zunehmen», so Davide Villa, CEO von JobCloud. Nicoline Scheidegger von der ZHAW ergänzt: «Die Pandemie hat den Unternehmen zum Sprung in die digitale Zukunft verholfen. Statt monatelange Changeprozesse gelang es ihnen quasi über Nacht, Homeoffice zu ermöglichen und selbst Vorstellungsgespräche digital zu bewerkstelligen.» Vielerorts würden diese Errungenschaften zur neuen Normalität, auch nach der Pandemie.

Informatik und Medien führend, andere holen auf

Naturgemäss wird Homeoffice vor allem in den Branchen angeboten, wo ein Arbeiten von zu Hause aus gut durchführbar ist. Besonders häufig wird Homeoffice in Stelleninseraten der Branchen Informatik (7 Prozent) und Medien (4 Prozent) in der deutschen Schweiz bzw. Verbände (4 Prozent), Bildungswesen (3 Prozent) und Informatik (2 Prozent) in der Romandie erwähnt. Bemerkenswert ist jedoch, dass der Zuwachs an Homeoffice-Nennungen im Coronajahr 2020 in den anderen Branchen deutlich höher ausfiel. «Die Zuwächse zeigen, dass sich Homeoffice auch in eher traditionell geführten Branchen weiterentwickelt, wie etwa in der Finanz- oder Versicherungsbranche», so Villa weiter.

Homeoffice-Möglichkeit steigert Bereitschaft für längere Pendelzeit

Der Arbeitsweg ist ein entscheidendes Kriterium bei der Jobsuche. Erhalten die Arbeitnehmerinnen und Arbeinehmer jedoch mehr Flexibilität, fällt der Arbeitsweg weniger ins Gewicht und werden andere Kriterien entscheidend. Das zeigt sich bei der Pendelbereitschaft der Mitarbeitenden. Die JobCloud-Umfrage hat ergeben, dass 65 Prozent der Mitarbeitenden in der Deutschschweiz und sogar 70 Prozent der Westschweizer eine längere Pendelzeit in Kauf nehmen würden, wenn sie im Gegensatz dazu mehr Flexibilität betreffend Heimarbeit erhalten. «Dies führt dazu, dass sich der Arbeitsmarkt für Kandidatinnen und Kandidaten vergrössert, da Jobangebote für ein grösseres Gebiet in Frage kommen. Bieten Unternehmen die Möglichkeit zu Homeoffice, so können sie mit einer grösseren Anzahl an passenden Bewerbungen rechnen», so Villa.

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