CEO blicken optimistisch in die Zukunft Die Führungskräfte der grössten Unternehmen der Welt und in der Schweiz schauen laut dem KPMG CEO Outlook 2021 positiv in die Zukunft. Das Vertrauen in die Weltwirtschaft ist auf das Niveau vor der Pandemie zurückgekehrt.

Die Führungskräfte der grössten Unternehmen der Welt und in der Schweiz schauen laut dem KPMG CEO Outlook 2021 positiv in die Zukunft. Das Vertrauen in die Weltwirtschaft ist auf das Niveau vor der Pandemie zurückgekehrt.

 

Die Stimmung bei den CEO hat sich gegenüber dem Vorjahr markant verbessert. Bild: unsplash.com

Von 1300 befragten CEO weltweit beurteilen 60 Prozent der Führungskräfte die Wachstumsaussichten der Weltwirtschaft in den nächsten drei Jahren positiv. Anfang des Jahres waren noch 42 Prozent dieser Ansicht. Nur knapp jeder zehnte CEO erwartet, dass sich Wachstumsaussichten negativ entwickeln werden. Dies ist das Ergebnis des neusten CEO Outlooks des Beratungsunternehmens KPMG. In der jährlich durchgeführten Studie wird  die Einstellung von Führungskräften zu verschiedenen Themen wie Wachstum, Nachhaltigkeit und Digitalisierung erhoben. An der Umfrage teilgenommen haben auch 25 CEO von Schweizer Unternehmen.

Schweizer Führungskräfte setzen auf Joint Ventures

Die Aussicht auf eine stärkere Weltwirtschaft veranlasst die Führungskräfte, in Expansion und Geschäftstransformation zu investieren, wobei 69 Prozent der leitenden Angestellten anorganische Wachstumsstrategien wie Joint Ventures, Mergers & Acquisitions (M&A) sowie strategische Allianzen fokussieren. Auf globaler Ebene gaben 24 Prozent der CEO an, dass Mergers & Acquisitions in den nächsten drei Jahren der wichtigste Pfeiler für das Unternehmenswachstum sein werden. Bei den Führungskräften von Schweizer Unternehmen sehen dies nur 12 Prozent so; sie setzen hingegen stärker auf Joint Ventures. So gaben 24 Prozent der hiesigen Führungskräfte an, Joint Ventures als wichtigste Wachstumsstrategie zu verfolgen, während dies nur bei 11 Prozent der CEO weltweit der Fall ist, vermeldet KPMG.

Obwohl eine Mehrheit der Führungskräfte M&A nicht als wichtigsten Treiber für ihr Unternehmenswachstum sehen, ist der Appetit nach Unternehmenskäufen und Fusionen global wie auch in der Schweiz trotzdem gross: 87 Prozent der Führungskräfte weltweit gaben an, in den nächsten drei Jahren Akquisitionen tätigen zu wollen, um das Wachstum und die Transformation ihres Unternehmens zu unterstützen. In der Schweiz planen gar sämtliche befragten CEO, sicher oder wahrscheinlich Firmen(-anteile) hinzukaufen zu wollen.

Grösste Wachstumsrisiken in der Lieferkette

Als grösste Wachstumsrisiken sehen die globalen Führungskräfte Cyber-, Lieferketten- und Klimarisiken (je 12 Prozent der Nennungen). Die CEO in der Schweiz gewichten diese Risiken sogar noch höher. So gab knapp ein Viertel der Führungskräfte in der Schweiz an, dass Risiken in der Lieferkette die grösste Bedrohung für das Unternehmenswachstum darstellen würden, gefolgt von Cyberrisiken (20 Prozent der Nennungen) sowie Klima- und Regulierungsrisiken (je 16 Prozent der Nennungen).

Onshoring scheint hierzulande kein Thema

Die Risiken in der Lieferkette scheinen in der Schweiz tatsächlich grösser zu sein als im globalen Durchschnitt: 76 Prozent der CEO in der Schweiz gaben an, dass ihre Supply Chain über die letzten 18 Monate verstärktem Druck ausgesetzt gewesen sei. Global waren es nur 56 Prozent. Als Gegenmassnahme setzen hiesige Führungskräfte hauptsächlich auf die regionale Diversifizierung ihrer Wertschöpfungskette (47 Prozent der Angaben; global 30 Prozent), während CEO global auch Onshoring, also die Verlagerung von Wertschöpfungsschritten ins Inland, in Betracht ziehen (19 Prozent der Angaben). In der Schweiz scheint Onshoring bei den Führungskräften kein Thema zu sein (0 Prozent der Angaben).

Das disruptive Potenzial von neuen Technologien hingegen beurteilen die CEO, gemäss der Studie, mehrheitlich als Chance und weniger als Bedrohung (76 Prozent Zustimmung). Dies trifft auf die CEO von Schweizer Unternehmen in besonderem Masse zu: 96 Prozent sehen in der technologischen Disruption eine Chance für das eigene Unternehmen. 

Gestiegenes Informationsbedürfnis zu ESG-Themen

Zunehmend erfolgskritisch für Unternehmen ist die Adressierung von sozialen und ökologischen Themen über das eigene Kerngeschäft hinaus. 58 Prozent der CEO weltweit schätzen das Informationsbedürfnis der Öffentlichkeit nach ESG-Themen als gross bis sehr gross ein. Bei den CEO von Schweizer Unternehmen sind es gar 68 Prozent. Während die leitenden Angstelten weltweit vor allem die institutionellen Investoren als treibende Kraft hinter dieser Entwicklung sehen, ist es nach Ansicht der CEO in der Schweiz vor allem der Regulator. Angesichts der zunehmenden Bedeutung von ESG ist die Bereitschaft der Führungskräfte hoch, in firmeneigene Programme für nachhaltigeres Wirtschaften zu investieren. Nur 5 Prozent der Befragten gaben an, keine Mittel in solche Programme zu stecken.

Das könnte Sie auch interessieren: