Erneut starker Anstieg der Produzentenpreise – Sorgen vor Inflation Der Preisauftrieb für die Unternehmen setzt sich fort. Nachdem bereits in den letzten Monaten auf Jahressicht die Teuerung der Produzentenpreise in der Schweiz sich immer weiter beschleunigt hatte, hat der Index im Oktober nun nochmals eine Schippe draufgelegt.

Der Preisauftrieb für die Unternehmen setzt sich fort. Nachdem bereits in den letzten Monaten auf Jahressicht die Teuerung der Produzentenpreise in der Schweiz sich immer weiter beschleunigt hatte, hat der Index im Oktober nun nochmals eine Schippe draufgelegt.

 

Vor allem steigende Preise für Mineralölprodukte, Erdöl und Erdgas sowie Metallprodukte sorgen derzeit für höhere Produzentenpreise. Bild: unsplash.com

Nun mehren sich die Sorgen auch vor weiter steigenden Preisen für die Konsumenten. So kletterte die Jahresteuerung der Produzentenpreise im Oktober um satte 5,1 Prozent, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Freitag mitteilte.

Damit gewinnt die Entwicklung der Preise für produzierende Unternehmen immer weiter an Fahrt. Denn im Juni lag die Jahresteuerung noch bei 2,9 Prozent, Anfang des Jahres war sie Corona-bedingt noch negativ. Schuld sind derzeit insbesondere steigende Preise für Mineralölprodukte, Erdöl und Erdgas sowie Metallprodukte.

Die beiden Unterindizes des PPI zogen im Oktober ebenfalls an. Der Produzentenpreisindex stieg um 0,4 Prozent gegenüber dem Vormonat, beim Importpreisindex lag das Plus bei 0,9 Prozent.

Internationale Entwicklung ähnlich

International sieht die Lage nicht anders aus. Im für die Schweizer Wirtschaft wichtigen Absatzgebiet Deutschland stiegen die Grosshandelspreise im Oktober so stark wie schon seit 47 Jahren nicht mehr – nämlich um satte 15,2 Prozent zum Vorjahresmonat. Auch hier hat sich diese Entwicklung über die letzten Monate aufgebaut.

Ähnlich wie in der Schweiz sind es insbesondere die Rohstoffe und Vorprodukte, die der Industrie entsprechende Aufschläge bescherten. So verteuerten sich in Deutschland Mineralölerzeugnisse um 55 Prozent, Erze und Metalle gar um 61 Prozent. Die Ursache sehen die Statistiker in den Folgen der Coronapandemie, die zu Störungen im Welthandel geführt hat.

Inflationssorgen in USA

In den USA wurden am vergangenen Mittwoch Daten zu den Konsumentenpreisen veröffentlicht und zeigten, wo die Reise auch für Verbraucher hingehen könnte. Denn dort stieg die Inflation im Oktober so hoch wie seit 30 Jahren nicht mehr. Die Verbraucherpreise erhöhten sich gegenüber dem Vorjahresmonat um 6,2 Prozent – die höchste Inflationsrate seit 1990. Bereits im Vormonat hatte die Rate 5,4 Prozent betragen.

Analysten warnen neben den bekannten Inflationstreibern der vergangenen Monate mittlerweile vor einem breiter werdenden Preisauftrieb mit einem starken Druck seitens der Angebotsengpässe. Derweil erachtet die US-Notenbank Fed die Teuerung noch als von Corona-Sonderfaktoren bestimmte, übergangsweise Entwicklung, die sich bald wieder abschwächen sollte.

In der Schweiz lag die Inflation im Oktober noch deutlich tiefer als in anderen Ländern, nämlich bei 1,2 Prozent. Im Euroraum wurden bereits 4,1 Prozent erreicht, Deutschland verzeichnete 4,5 Prozent.

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