Experten befürchten weltweite Rezession Düstere Zeichen für die Weltkonjunktur: An den Börsen brechen die Kurse ein, der Ölpreis stürzt ab. Droht wegen des Coronavirus eine weltweite Rezession?

Düstere Zeichen für die Weltkonjunktur: An den Börsen brechen die Kurse ein, der Ölpreis stürzt ab. Droht wegen des Coronavirus eine weltweite Rezession?

Für die Wirtschafts- und Finanzbranche war es ein turbulenter Wochenstart. Zunächst fiel der Ölpreis um mehr als 30 Prozent, was den grössten Preisverfall seit dem Golfkrieg 1991 bedeutete. Danach herrschte Ausverkauf an den weltweiten Aktienmärkten.

Grund für den fallenden Ölpreis war zum einen die Corona-Pandemie, welche zu einer tieferen Nachfrage nach Flügen und Reisen führt. Zum anderen löste ein Streit innerhalb der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) und ihren Kooperationspartnern Unsicherheit aus. So konnte man sich nicht über eine gemeinsame Förderbremse einigen.

Vor diesem Hintergrund brach der US-Leitindex Down Jones am Montag um 2’013,76 Punkte oder 7,79 Prozent ein. Das ist punktemässig das grösste Minus in seiner Geschichte. Zeitweise wurde der Handel ausgesetzt, um die Situation zu beruhigen.

Auch an der Schweizer Börse kommt es zu Panikverkäufen

Doch damit nicht genug: Mitte der Woche sorgte die Äusserung von US-Präsident Donald Trump Einreisen von Europäern für 30 Tage zu verbieten, erneut für massive Kursverluste – auch an der Schweiz Börse. In den ersten vier Handelstagen büsste der Swiss-Market-Index (SMI) rund 16 Prozent ein.

Auswirkungen auf die Schweizer Wirtschaft?

Inwiefern sich die Panik an den Börsen auf die reale Wirtschaft ausbreiten wird, ist derzeit nicht abschätzbar. Hohe Kosten dürfte das Virus vor allem im Gesundheitswesen verursachen. Noch traut sich der Krankenkassenverband keine Schätzung zu.

Demgegenüber erleben die Tourismus- und die Veranstaltungsbranche herbe Einbussen. So musste ein Grossteil der aktuell geplanten Events wegen des bundesrätlichen Verbots von Veranstaltungen mit über 1000 Besuchern abgesagt werden.

Gleichzeitig rechnet Schweiz Tourismus für das zweite Quartal 2020 bei den asiatischen Gästen mit einem Einbruch um 25 Prozent, bei den Amerikanern mit einem Rückgang von 20 Prozent und bei Gästen aus Europa mit einem Minus von 10 Prozent. Der Flughafen Zürich rechnet mit einem Umsatzeinbruch von 20 Prozent. Dies obwohl das Passagieraufkommen im Februar um lediglich 1.2 Prozent gesunken ist.

Demnach dürfte das Coronavirus das Wachstum der Schweizer Wirtschaft in den ersten beiden Quartalen 2020 dämpfen. Das Konjunktur Forschungsinstitut BAK Economics rechnet gar für das ganze Jahr mit einer tieferen Wachstumsrate. So hat das Institut die Wachstumsprognose für 2020 von 1,5 Prozent auf 1,3 Prozent gesenkt. Die UBS reduzierte ihre Prognose für das Schweizerische Bruttoinlandprodukt von 1,1 Prozent auf 0,7 Prozent.

Wie Sie sich vor dem Coronavirus schützen können und was Sie beachten sollten, haben wir in einem kurzen Bericht für Sie zusammengefasst. Lesen Sie mehr…

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