Geschäftslage der KMU ist nach wie vor positiv Trotz Ukraine-Krieg und Lieferengpässen brummt die Industrieproduktion bei den hiesigen KMU. Gleichzeitig ist die Beschäftigung im Mai deutlich gestiegen. Dies zeigt der aktuelle Konjunkturindikator für KMU (KMU PMI) der Bank Raiffeisen.

Trotz Ukraine-Krieg und Lieferengpässen brummt die Industrieproduktion bei den hiesigen KMU. Gleichzeitig ist die Beschäftigung im Mai deutlich gestiegen. Dies zeigt der aktuelle Konjunkturindikator für KMU (KMU PMI) der Bank Raiffeisen.

 

Die Industrieaktivität fällt trotz der zahlreichen belastenden Faktoren weiter robust aus. Bild: unsplash

Der Raiffeisen KMU PMI notiert im Mai unverändert bei 59,1 Punkten und blieb damit auf hohem Niveau, geht aus einer Mitteilung des Finanzinstituts vom Mittwoch hervor. Die Industrieaktivität fällt trotz der zahlreichen belastenden Faktoren demnach weiter robust aus. Die Produktion beispielsweise lief im Mai auf Hochtouren. Die entsprechende Subkomponente stieg von 56,7 auf 61,5 Punkte und damit den höchsten Stand seit letztem September. Die langen Lieferzeiten und die Materialteuerungen würden das Tagesgeschäft zwar nach wie vor belasten. «Weil die KMU schon seit Monaten Vorprodukte auf Vorrat kaufen und die Einkaufslager aufstocken, gelingt es ihnen aber trotzdem, die eingegangen Kundenaufträge abzuarbeiten», heisst es weiter. Die Kehrseite dieser Strategie seien höhere Lagerkosten. Und wenn alle auf Vorrat bestellen, werden die Lieferengpässe dadurch noch schlimmer. Im Mai ist die Subkomponente «Einkaufslager» jedenfalls erneut gestiegen.

Beschäftigung auf höchstem Niveau seit einem Jahr

Die hohe Geschäftsaktivität spiegelt sich zudem auch in der Beschäftigung wider. Die entsprechende Subkomponente ist von 55,1 auf 57,4 und damit das höchste Niveau seit einem Jahr gestiegen. Im Zusammenhang mit der hohen Produktionsdynamik berichten einige der befragten KMU von einer Verschärfung des Fachkräftemangels. «Die Suche nach Fachpersonal ist mehr als nur schwierig.» oder «Wir suchen Personal in der Produktion ohne Ende.» sind einige der Kommentare.

Hohe Inflationsraten und steigende Zinsen als Bedrohung

Der Indexstand des Raiffeisen KMU PMI blieb derweil trotzdem unverändert. Grund dafür ist die Wachstumsverlangsamung beim Auftragsbestand. Die Auftragskomponente verringerte sich von 60,9 auf 56,8 Punkte und liegt damit nun leicht tiefer als vor dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs. Das ist zwar immer noch ein guter Wert, aber die Abwärtsrisiken sind gross, denn das makroökonomische Umfeld ist deutlich anspruchsvoller geworden. Hohe Inflationsraten und steigende Zinsen bedrohen die Weltwirtschaft und damit auch die Industriekonjunktur, ebenso die Wachstumsverlangsamung in China und der Krieg in der Ukraine. Einige der von Raiffeisen befragten KMU weisen auch wieder auf die negativen Effekte der Frankenstärke hin, denn die Schweizer Währung ist in unsicheren Zeiten nach wie vor sehr gefragt.

Weiterhin volle Auftragsbücher

Die Auftragsbücher sind indes nach wie vor prall gefüllt, was die KMU einige Monate lang vor Nachfrageproblemen abschirmt, falls dem Aufschwung die Luft ausgeht. Denn dann würde sie zunächst ihre Auftragspolster abarbeiten, bevor sie die Produktion herunterfahren müssten.

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