Mutterhaus von Elektronikfachhändler STEG vor Konkurs Die PCP.COM Gruppe, Betreiber der Marken STEG Electronics, Techmania oder PC-Ostschweiz, muss die Schliessung seiner Onlineshops sowie aller Filialen bekanntgeben und wird voraussichtlich in den kommenden Tagen die Bilanz deponieren.

Die PCP.COM Gruppe, Betreiber der Marken STEG Electronics, Techmania oder PC-Ostschweiz, muss die Schliessung seiner Onlineshops sowie aller Filialen bekanntgeben und wird voraussichtlich in den kommenden Tagen die Bilanz deponieren.

Die Schliessung umfasst alle 17 Filialstandorte sowie die Zentrale in Schaffhausen. (Foto: PD)

«Aufgrund der Besorgnis einer Überschuldung sehen sich die STEG Electronics AG sowie die PCP.CH AG gezwungen, in den nächsten Tagen die Bilanz zu deponieren», heisst es heute in einer Medienmitteilung. Der Auslöser dafür seien in erster Linie die Kündigung von Kreditlimiten durch ein Versicherungsunternehmen. «Die Folgen für die Liquidität konnten nicht aus eigenen Mitteln bewältigt werden, und die Suche nach kurzfristigem Ersatz verlief erfolglos.»

Rund 120 Arbeitsplätze gefährdet

Die Schliessung umfasst alle 17 Filialstandorte sowie die Zentrale in Schaffhausen. Zusammen mit dem Logistikunternehmen Columbus.net AG, die ebenfalls betroffen ist, sind in der Schweiz rund 80 Arbeitsplätze gefährdet. Weitere 50 Stellen kommen im deutschen Radolfzell und dem slowakischen Bratislava dazu.

Noch bis vor wenigen Monaten lief es im Unternehmen nach Vorgabe, teilt die PCP.COM Gruppe weiter mit. Ihr zufolge konnte ein positives Jahresergebnis erwartet werden. Innert kurzer Zeit reduzierte dann ein Kreditversicherungsunternehmen ohne Vorankündigung Kreditlimiten in Millionenhöhe. Im August folgte dann sogar die Auflösung der gesamten Limite von 7 Millionen Franken. «Der Entscheid in dieser Höhe und Kurzfristigkeit ist für uns nicht nachzuvollziehen», sagt Lorenz Weber, Gründer des Unternehmens, zum Vorgehen der Versicherung.

Nun dürfte es zu spät sein. In den letzten Wochen wurden alle Varianten zur Fortführung geprüft. Es sind mehrere Dutzend Gespräche mit Investoren, Banken und Mitbewerbern geführt worden. «Wir hatten einen Vorschlag zur Erhöhung des Eigenkapitals ausgearbeitet. Aufgrund des unkoordinierten Vorgehens einzelner Parteien konnte dieser aber nicht umgesetzt werden.», erklärt Weber.

Vor vollendete Tatsachen gestellt

«Wir wurden vor vollendete Tatsachen gestellt, was wir bis heute nicht verstehen. Insbesondere vor dem Hintergrund nicht, dass durch einen eventuellen Konkurs Gläubigerinteressen gefährdet sind, auch die Interessen der Kreditversicherung selbst», sagt Weber.

Die Auswirkungen auf Mitarbeiter, Kunden und Geschäftspartner wären immens. Das Unternehmens bedauert die Umstände sehr, und ist bestrebt, so gut wie möglich mit der Situation umzugehen. Der Prozess wird rechtlich und finanziell von Sachverständigen begleitet. Es ist das oberste Ziel, dass alle notwendigen Schritte ordnungsgemäss durchgeführt werden.

Während den nächsten Tagen kann über die bestehenden info@-Mailadressen kommuniziert werden. Es ist mit längeren Antwortzeiten zu rechnen. Die wichtigsten Antworten für die betroffenen Kunden wird das Unternehmen in Kürze auf der Webseite veröffentlichen.

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