Nachhaltige Beauty-Produkte sind gefragt Trotz hoher Inflation: Konsumenten sind weiterhin bereit, Aufpreise für nachhaltige Kosmetik- und Pflegeprodukte zu zahlen.

Trotz hoher Inflation: Konsumenten sind weiterhin bereit, Aufpreise für nachhaltige Kosmetik- und Pflegeprodukte zu zahlen.

 

Die Zahlungsbereitschaft für nachhaltige Kosmetik- und Pflegeprodukte bleibt trotz Inflation nicht nur konstant, sie steigt im DACH-Raum sogar leicht. Bild: unsplash

Laut einer Studie der Unternehmensberatung Simon-Kucher will der Grossteil der Konsumenten im DACH-Raum (Deutschland, Österreich, Schweiz) ihr Einkaufsverhalten bei nachhaltigen Beauty-Produkten nicht einschränken. Trotz gestiegenen Lebenshaltungskosten fühlen sich 70 Prozent der Kundinnen und Kunden laut der «Global Sustainability Study»  nicht am Kauf von nachhaltigen Beauty-Artikeln gehindert. 74 Prozent geben sogar an, dass die Inflation für sie keinen Einfluss auf den Einkauf von nachhaltigen Kosmetik- und Pflegeprodukten hat. Als Grund dafür wird die hohe Markenloyalität bei Beauty-Produkten genannt, die deutlich stärker ist als bei anderen Gütern des täglichen Bedarfs. Für die Studie wurden zwischen Juli und August 2022 über 11’000 Konsumenten in 19 Ländern weltweit zu ihrem Einkaufsverhalten und ihrer Zahlungsbereitschaft bezüglich Nachhaltigkeit befragt.

Schweizer Zahlungsbereitschaft steigt – Leichte Abnahme in Deutschland

Die Zahlungsbereitschaft für nachhaltige Kosmetik- und Pflegeprodukte bleibt trotz Inflation nicht nur konstant, sie steigt im DACH-Raum sogar leicht. Im Jahr 2022 waren 37 Prozent der Konsumenten bereit, für ökologisch nachhaltige Artikel mehr zu bezahlen, 2021 waren es erst 35 Prozent. Dies geht aus der Mitteilung vom Dienstag hervor.

Der Aufschwung liegt vor allem an der stark gewachsenen Zahlungsbereitschaft in der Schweiz. Dank einem Anstieg von 28 Prozent auf 39 Prozent, liegt das Land im DACH-Vergleich nun an der Spitze. Auch Österreich gewann zwei Prozentpunkte (von 35 auf 37 Prozent). In Deutschland hingegen sinkt die Zahlungsbereitschaft. Statt 42 Prozent (2021) sind nun nur noch 36 Prozent bereit Aufpreise zu zahlen. Ein möglicher Grund? «Immer mehr Konsumenten setzen Nachhaltigkeit voraus. Preisaufschläge lassen sich damit schwieriger rechtfertigen», erklärt Tim Brzoska, Senior Partner in der Simon-Kucher Consumer Goods & Retail Practice. 

Nachhaltigkeit bleibt trotz Einbussen unter Top-Kaufkriterien

Immer mehr Konsumenten setzt Nachhaltigkeit bei den Produkten voraus. Als Kaufkriterium verliert ökologische Nachhaltigkeit daher sowohl in Deutschland (von 57 auf 49 Prozent), Österreich (von 66 auf 62 Prozent) und der Schweiz (von 54 auf 42 Prozent) für Kunden bei der Kaufentscheidung an Bedeutung. Im DACH-Ranking rutscht Nachhaltigkeit als Kaufkriterium mit 47 Prozent von Rang 3 auf Rang 4, liegt nun hinter Qualität (71 Prozent), Preis (68 Prozent) und Markenvertrauen (50 Prozent). Angesichts der unsicheren wirtschaftlichen und geopolitischen Lage sei es aber ein extrem positives Zeichen, dass Nachhaltigkeit nach wie vor zu den Top vier Kaufkriterien zähle.

 

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