Nachhaltige Erholung zeichnet sich ab Trotz Lieferengpässen: Der positive Trends aus den Vormonaten hält bei den Schweizer Industriebetrieben an. Dies zeigt der Raiffeisen KMU PMI.

Trotz Lieferengpässen: Der positive Trends aus den Vormonaten hält bei den Schweizer Industriebetrieben an. Dies zeigt der Raiffeisen KMU PMI.

 

Die anhaltenden Lieferengpässe machen sich in einigen Branchen deutlich bemerkbar. Bild: Pixabay

Der Geschäftsverlauf von Schweizer Industrie-KMU hat sich im Juni ein weiteres Mal verbessert, wenngleich etwas weniger stark als im Vormonat. Der Raiffeisen KMU PMI ist gemäss der Mitteilung des Bankhauses von 65,2 auf 62,1 Punkte gesunken, blieb damit aber weiter deutlich im Expansionsbereich. Der Raiffeisen KMU PMI ist ein Konjunkturindikator und spiegelt die Geschäftslage von Schweizer KMU wider. «Trotz Schwierigkeiten mit der Beschaffung der Rohstoffe werden wir ein hervorragendes zweites Quartal haben», lässt sich der Geschäftsführer eines mittelgrossen KMU aus der Papierbranche zitieren. Er drückt damit exemplarisch die gute Stimmung in der Industrie aus.

Subkomponenten verzeichnen Rückgang

Die meisten Subkomponenten des Raiffeisen KMU PMI verzeichneten zum Ende des zweiten Quartals zwar einen Rückgang. Sie blieben insgesamt aber auf ansehnlichen Niveaus, die in der Regel mit einem robusten Konjunkturverlauf korrespondieren. So schloss beispielsweise die Komponente zum Auftragsbestand bei hohen 65,1 Punkten. Auch die Produktion legte trotz der anhaltenden Lieferengpässe bei Rohmaterialien und anderen Vorprodukten nochmals kräftig zu (60,4 Punkte).

Engpässe in der Beschaffung

Die Lieferfristen, d.h. der Zeitraum von der Bestellung bis zum Versand an die Kunden der von Raiffeisen befragten KMU, sind im Juni jedoch nochmals länger geworden. Die entsprechende Subkomponente kletterte auf 73,2 Punkte und damit auf ein neues Rekordniveau. Normalerweise sind etwas längere Lieferfristen Ausdruck einer besseren Kapazitätsauslastung und damit positiv zu werten. Im aktuellen Umfeld sind die langen Lieferfristen aber vor allem auf Engpässe in der Beschaffung zurückzuführen, heisst es in der Raiffeisen-Mitteilung.

Lieferengpässe beeinträchtigen Geschäftsverlauf

Die anhaltenden Lieferengpässe machen sich in einigen Branchen deutlich bemerkbar und beinträchtigen den Geschäftsverlauf. «Die hohen Rohstoffpreise halten im Bauwesen viele Projekte zurück, was sich auch negativ auf uns auswirkt.», sagt z.B. der Geschäftsführer eines KMU aus dem Kanton Schwyz, das Beton herstellt. Auch aus der Holzverarbeitung, der Kunststoffbranche oder der MEM-Industrie gibt es ähnliche Stimmen.

Laut diversen Branchenvertretern dürfte es noch einige Monate dauern, bis das Angebot wieder mit der Nachfrage schritthalten kann und sich die Beschaffungsproblematik deutlich entspannt. Die regelmässige Umfrage der Schweizerischen Nationalbank unter ihren Geschäftskontakten kommt zum selben Schluss. Immerhin gibt es derzeit keine Anzeichen dafür, dass die anhaltenden Beschaffungsprobleme, die Erholung der Schweizer Industriekonjunktur abwürgen. Die Stimmung der Unternehmen ist insgesamt weiter optimistisch, wie der aktuelle Raiffeisen KMU PMI zeigt.

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