Noch kaufen die meisten Schweizer im Laden ein Mehr als die Hälfte der Schweizerinnen und Schweizer kauft weiterhin hauptsächlich in stationären Geschäften ein. Doch der Online-Handel legt weiter zu.

Mehr als die Hälfte der Schweizerinnen und Schweizer kauft weiterhin hauptsächlich in stationären Geschäften ein. Doch der Online-Handel legt weiter zu.

 

Für Lebensmittel gehen Herr und Frau Schweizer weiter grösstenteils in die Läden. Bild: unsplash.com

2021 tätigten 54 Prozent der Befragten ihre Einkäufe vor allem in Läden, während es 2019 noch 61 Prozent waren. Dies zeigt eine am Montag veröffentlichte Umfrage der Swiss Retail Federation. 36 Prozent gaben an, sowohl im Laden als auch online einzukaufen (2019: 32 Prozent). Jeder Zehnte setzte hauptsächlich auf Online-Shopping – 2019 waren es noch 7 Prozent.

Über die Hälfte der Befragten (52 Prozent) fehlt beim Einkauf übers Internet die Möglichkeit, Produkte auszuwählen und zu testen. Dabei wird auch die Beratung beim Einkaufen im Laden geschätzt. Und 51 Prozent nennen Liefergebühren als Hinderungsgrund für Online-Käufe.

Lebensmittel im Laden – Bücher und Musik online

Grosse Unterschiede gab es indes bei den Produktekategorien. So gingen Herr und Frau Schweizer für Lebensmittel und Artikel des täglichen Bedarfs weiter grösstenteils in die Läden (84 Prozent). Nur 2 Prozent nutzten dafür hauptsächlich Online-Kanäle und 14 Prozent beide Möglichkeiten.

Ganze anders sah es dagegen bei Büchern, Musik und Elektronikartikel aus. Nur noch rund eine Viertel der Konsumenten ging dafür noch vornehmlich in die Läden. Ein Drittel gab dagegen an, Bücher und Musik hauptsächlich online zu bestellen. Die meisten nutzten hier allerdings beide Möglichkeiten.

Nachhaltigkeit wichtig

Bei einer deutlichen Mehrheit der Befragten spielte zudem die Nachhaltigkeit der Produkte eine Rolle. Nur gerade 13 Prozent sagten, dass dies für sie beim Einkaufen kein Thema sei. Für den Rest spielte Nachhaltigkeit 2021 eine durchschnittliche oder gar wichtige Rolle.

So wurden etwa kleinere Mängel und kürzere Haltbarkeiten akzeptiert, wenn dadurch die Produkte nicht weggeworfen werden mussten. Zudem spielten Nachhaltigkeitslabels bei der Produktewahl eine Rolle, und eine Mehrheit zeigte zumindest die Bereitschaft, für nachhaltige Produkt auch höhere Preise zu zahlen.

Kriterium Nummer eins ist der Preis

In der Gesamtabwägung war für eine Mehrheit von 37 Prozent der Käuferinnen und Käufer der Preis aber noch immer das entscheidende Kriterium. Gleichzeitig wählte nur ein Viertel die Produkte hauptsächlich nach Labels aus. 38 Prozent gaben an, Preis und Labels gleichermassen zu beachten.

Die Umfrage wurde den Angaben zufolge von der Strategieberatung Oliver Wyman im Auftrag der Swiss Retail Federation im November 2021 in der Deutsch- und französischen Schweiz durchgeführt. Insgesamt wurden 2094 Personen befragt.

Die Swiss Retail Federation vertritt den schweizerischen Detailhandel ohne die Grossverteiler. Die Verbandsmitglieder generieren zusammen laut eigenen Angaben einen Umsatz von 23 Milliarden Franken und beschäftigen rund 58’000 Angestellte.

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