Schweizer ICT-Branche erhält Booster durch die Pandemie Die Schweizer IT- und Telekombranche blickt äusserst optimistisch ins neue Jahr: Der ICT-Index des Branchenverbands Swico, der vierteljährlich den Konjunktur-Puls der hiesigen Digitalisierer misst, liegt auf dem zweithöchsten Stand seit Messbeginn.

Die Schweizer IT- und Telekombranche blickt äusserst optimistisch ins neue Jahr: Der ICT-Index des Branchenverbands Swico, der vierteljährlich den Konjunktur-Puls der hiesigen Digitalisierer misst, liegt auf dem zweithöchsten Stand seit Messbeginn.

 

Die IT hat in der Pandemie eine sehr wichtige Rolle gespielt und einen regelrechten Booster erhalten. Bild: unsplash

Wie der Branchenverband Swico am Mittwoch bekannt gab, hat der ICT-Index 120,7 Punkte erreicht. Damit liegt der Wert weit über dem Stand von 100 Punkten, der die Wachstumsgrenze markiert. Allerdings schränkte die Swico ein, dass die Prognosen noch vor dem Auftauchen der Omikron-Welle erhoben worden seien.

Höher lag der Index letztmals vor einem Jahrzehnt, als im ersten Quartal 2011 das Allzeithoch von 123 Zählern erreicht worden war, wie Giancarlo Palmisani, Leiter der Swico-Verbandsdienstleistungen, sagte. Letztmals ähnlich hoch war die Branchenstimmung im 2018 gewesen, als der Index  knapp unter 120 Zählern geblieben war.

Die IT habe eine sehr wichtige Rolle in der Pandemie gespielt, sagte Swico-Präsident Andreas Knöpfli. In den letzten zwei Jahren sei extrem viel passiert in der Branche. «Die Branche hat einen Booster bekommen.» Mit der Pandemie seien Projekte schneller umgesetzt oder überhaupt erst realisiert worden aufgrund der notwendigen Anpassungen wie Homeofficepflicht und anderen regulatorischen Vorgaben.

Consulting so gefragt wie nie

Mit Spitzenwerten starte das Segment Consulting ins neue Jahr: Deren Teilindexwert kletterte um 11,9 auf 128,3 Punkte. «Das ist der höchste Wert, den die Teilbranche seit Erhebungsbeginn verzeichnet», schrieb die Swico. Auf sehr hohen Werten von ebenfalls über 120 Punkten (121,8 Punkten) sei die Schweizer Software-Branche gelandet.

Knapp dahinter liegen die IT-Services mit 117,4 Punkten, die allerdings einen leichten Rückgang von 1,4 Punkten hinnehmen mussten. Bei der IT-Technologie blieben die Erwartungen praktisch unverändert auf 113,6 Punkten.

Dagegen tun sich die Segmente Consumer Electronics (88,5 Punkte) und Imaging, Printing, Finishing (95,9 Punkte) weiterhin schwer, wie die Swico feststellte. Sie bleiben unter der Wachstumszone von 100 Punkten.

Rentableres Wachstum erwartet

Insgesamt erwarten alle Segmente der ICT-Branche für das erste Quartal 2022 ein rentableres Wachstum als im selben Quartal des letzten Jahres. Die Hauptherausforderungen sieht die Branche vor allem im Kundenmanagement und da in der Gewinnung von Neukunden und Projekten.

«Selbstverständlich sind die positiven Perspektiven der Branche auf das neue Jahr sehr erfreulich. Auch wenn sie mit einer gewissen Vorsicht zu geniessen sind, da das konjunkturelle Umfeld bei der Datenerhebung noch nicht durch die Dynamik der Omikron-Variante geprägt war», erklärte Palmisani. Dennoch: Die Digitalisierungsbranche der Schweiz habe sich in der Coronakrise als äusserst resilient erwiesen.

Ob die gute Lage auch mit Omikron anhalte, lasse sich nicht abschliessend beurteilen, sagte Swico-Geschäftsführerin Judith Bellaiche. Es könnte sein, dass es wegen der hohen Fallzahlen und Quarantänepflichten gewisse Rückschläge gebe.

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