Schweizer M&A-Markt: Das Übernahmegeschäft gewinnt deutlich an Fahrt In den vergangenen zehn Jahren lag die Anzahl Transaktionen nur einmal höher als in der ersten Hälfte dieses Jahres. Dies nachdem im Vorjahreszeitraum zahlreiche Transaktionen grösstenteils pandemiebedingt auf Eis gelegt wurden.

In den vergangenen zehn Jahren lag die Anzahl Transaktionen nur einmal höher als in der ersten Hälfte dieses Jahres. Dies nachdem im Vorjahreszeitraum zahlreiche Transaktionen grösstenteils pandemiebedingt auf Eis gelegt wurden.

Die Corona-Pandemie hatte 2020 hierzulande das Übernahmegeschäft in der ersten Jahreshälfte deutlich gebremst. Damals hatten zahlreiche Unternehmen geplante Deals aufgrund der herrschenden Unsicherheiten hinterfragt oder aufgeschoben. Nun hat der Wind gedreht: 256 Fusionen und Übernahmen wurden in der ersten Jahreshälfte 2021 angekündigt. Dies entspricht einer Steigerung von rund 70 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum (1. Halbjahr 2020 total 150 Transaktionen).

In den letzten zehn Jahren verzeichnete nur die zweite Jahreshälfte 2018 mit 269 Transaktionen eine grössere Aktivität. Auch im langjährigen Halbjahresvergleich liegt der Wert von 256 Transaktionen weit über Durchschnitt (durchschnittlich 192 Transaktionen seit 1. Halbjahr 2011). All dies geht aus dem neusten M&A-Halbjahresbericht von KPMG hervor.

Ausgesetzte Transaktionen wieder aufgenommen

Bereits in der zweiten Hälfte 2020 hat das Übernahmegeschäft zunehmend an Fahrt gewonnen. «Die Unternehmen haben ihre infolge der Corona-Pandemie auf Eis gelegten Transaktionen wieder aufgenommen, was zu einem starken Anstieg der Dealaktivität geführt hat. Zusätzlich haben die gestiegene Zuversicht, die sich auch in der Börsenentwicklung zeigt, sowie das günstige Finanzierungsumfeld das Übernahmegeschäft befeuert», erklärt Timo Knak, Leiter Deal Advisory und M&A bei KPMG.

Neben der regen Transaktionstätigkeit fällt auch die starke Zunahme des Transaktionsvolumens im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf. So ist das Transaktionsvolumen von 23,8 Milliarden US-Dollar im ersten Halbjahr 2020 auf 61,3 Milliarden US-Dollar im ersten Halbjahr 2021 gestiegen. Damit erreicht das aktuelle Halbjahresvolumen beinahe den Wert des ganzen vergangenen Jahres von 63,1 Milliarden US-Dollar.

Sogenannte Mega-Deals mit einem Dealvolumen von mehr als 10 Milliarden US-Dollar sind in diesem Jahr bisher ausgeblieben, wobei die Übernahme von GlobalLogic durch Hitachi mit einem Dealvolumen von 9,6 Milliarden US-Dollar nur knapp unter dieser Schwelle lag. Die zehn grössten Transaktionen machten 2020 mehr als zwei Drittel des gesamten Dealvolumens aus (siehe Tabelle oben).

Ausblick: Weiterhin starkes M&A-Umfeld erwartet

Bei den Unternehmen dürfte der derzeitige Optimismus weiterhin anhalten. «Ich gehe davon aus, dass die Dealaktivität in den kommenden Monaten weiter hoch sein wird. Dies dürfte insbesondere in denjenigen Branchen der Fall sein, die nachhaltig von den pandemiebedingten Veränderungen profitieren. Dazu kommen die weiterhin positiven Rahmenbedingungen und die Tatsache, dass noch einige Transaktion ausstehen, die schon länger in der Pipeline sind», schätzt Timo Knak.

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