Schweizer Start-ups erhalten wieder deutlich mehr Geld Schweizer Start-ups haben 2021 wieder deutlich mehr Geld erhalten. Nach einem Rücksetzer im Coronajahr stiegen die Investitionen in Jungfirmen um 44 Prozent auf den neuen Rekordwert von knapp 3,1 Milliarden Franken.

Schweizer Start-ups haben 2021 wieder deutlich mehr Geld erhalten. Nach einem Rücksetzer im Coronajahr stiegen die Investitionen in Jungfirmen um 44 Prozent auf den neuen Rekordwert von knapp 3,1 Milliarden Franken.

 

Die Risikokapitalinvestitionen in Schweizer Startups haben 2021 die 3-Milliarden-Franken-Marke geknackt. Bild: Pexels

Die Investitionen in Schweizer Start-ups, wie Jungfirmen auch genannt werden, wachsen seit zehn Jahren, hielt der zehnte Swiss Venture Capital Report des Online-Newsportals Startupticker.ch und der Investorenvereinigung Seca fest. Und der Anstieg habe sich in den letzten Jahren deutlich beschleunigt.

Die Risikokapitalinvestitionen in Schweizer Startups lagen laut dem Bericht im Jahr 2012 noch bei gut 300 Millionen Franken. 2021 wurde erstmals der Wert von 3 Milliarden Franken geknackt (+936 Millionen Franken) und die Zahl der Finanzierungsrunden erreichte mit 355 ebenfalls einen Höchstwert.

ICT-Startups ziehen viel Geld an

Für das starke Wachstum waren in erster Linie Jungunternehmen aus den Bereichen Informations- und Kommunikationstechnik (ICT) sowie aus der Fintech-Branche verantwortlich, sagte Seca-Vertreter Thomas Heimann am Donnerstag.

Aber auch der Cleantech- und der Healthcare-IT-Bereich erreichten bei der Zahl der Finanzierungsrunden und den investierten Mitteln Rekorde. Dagegen hätten Biotech-Start-ups weniger Kapital als im Vorjahr erhalten.

63 Prozent des gesprochenen Kapitals wurde in den 20 grössten Finanzierungsrunden eingesammelt. Der Löwenanteil entfiel dabei auf das Versicherungs-Fintec Wefox, das alleine 584,5 Millionen Franken aufnehmen konnte.

Dahinter folgte mit 162 Millionen Franken mit Nexthink ein weiteres Startup aus dem ICT-Sektor sowie die Biotechfirma Anaveon mit 110 Millionen.

Zunahme bei Starthilfe – Stagnation in Wachstumsphase

Die hohe Zahl an Finanzierungsrunden (355) ist den Studienautoren vor allem auf sogenannte «Seed-Investitionen» zurückzuführen, also auf Finanzspritzen für noch sehr junge Unternehmen. Diese stiegen gegenüber 2020 um zwei Drittel auf 131. Am meisten Geld floss aber mit knapp 2,3 Milliarden Franken in die Spätphasenfinanzierung.

Regional betrachtet zeigten Zürich und Waadt ein eindrückliches Wachstum – also die beiden ETH-Kantone. In Zürich verdoppelten sich die Investitionen auf 1,285 Milliarden Franken und in der Waadt um knapp die Hälfte auf 604,6 Millionen.

«Aber auch in anderen Kantonen läuft etwas», sagte Stefan Kyora von Startupticker.ch. So konnten Startups in den Kantonen mit geringerer Gründungsaktivität wie dem Tessin, Luzern und Schwyz jeweils über 100 Millionen Franken einsammeln.

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