Skan will mit Börsengang Wachstum vorantreiben Das Baselbieter Unternehmen Skan hält am Plan für einen Börsengang an der SIX im laufenden Schlussquartal 2021 fest. Es will sich damit Geld für das weitere Wachstum beschaffen.

Das Baselbieter Unternehmen Skan hält am Plan für einen Börsengang an der SIX im laufenden Schlussquartal 2021 fest. Es will sich damit Geld für das weitere Wachstum beschaffen.

 

Der neue Hauptsitz von Skan an der Kreuzstrasse 5 in Allschwil hat das Unternehmen diesen Sommer bezogen. Bild: burckhardtpartner

Skan will noch dieses Jahr an die Börse. Der Spezialist für Isolatoren, Reinraumgeräte und Dekontaminationsverfahren macht den Börsengang jedoch von den Marktbedingungen abhängig, wie es in einer Mitteilung vom Donnerstag heisst. Erst am Vortag hatte das Unternehmen Chronext den Börsengang kurzfristig wegen der aktuellen Marktbedingungen auf unbestimmte Zeit verschoben.

Mit dem Gang an die SIX will Skan via Kapitalerhöhung rund 80 Millionen Franken einnehmen. Mehrheitlich solle das frische Geld in das Wachstum, den Ausbau weiterer Produktionsstandorte sowie die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen fliessen, so die Mitteilung.

Ausserdem kommt es laut den Angaben zu einem Verkauf bestehender Aktien, die unter anderem vom heutigen Mehrheitsaktionär Willy Michel stammen, sowie zu einer Mehrzuteilungsoption von bis zu 15 Prozent aus dem bestehenden Aktienbesitz.

Streubesitz von rund 50 Prozent

Der Streubesitz werde nach dem Börsengang bei rund 50 Prozent liegen, so die Mitteilung weiter. Willy Michel, die Familie Plattner sowie Firmengründer Peter Baumann werden laut den Angaben nach dem IPO die grössten Aktionäre des Unternehmens sein.

Bislang war Skan der letzte verbliebene Teil der an der Berner Börse BX kotierten Beteiligungsgesellschaft BV-Holding. Diese hatte sich diese Woche in Skan umbenannt und wird sich nun von der BX verabschieden. Voraussichtlich werde die Dekotierung am oder um den 27. Oktober stattfinden.

Ein Grundinteresse von Investorenseite für die Pläne ist laut den Angaben vorhanden. So übernimmt beim IPO das Unternehmen M&G Investment die Rolle eines sogenannten „Cornerstone Investors“. Als solcher verpflichte er sich, im Rahmen des Börsengangs Aktien im Gesamtbetrag von 35 Millionen Euro oder umgerechnet rund 37,5 Millionen Franken zum endgültigen Angebotspreis zu übernehmen.

Weltmarktführer

Skan produziert sogenannte Reinraum- und Isolatorsysteme für die Pharma- -und Biotechindustrie. Mit diesen lassen sich etwa Medikamente unter äusserst sterilen Standards abfüllen. Zu den Kunden zählen Biotechnologie-Unternehmen, Auftragsfertiger und auch Forschungseinrichtungen. Laut Mitteilung hat Skan mehr als 1000 Unternehmenskunden.

Die Gesellschaft sieht sich mit einem Anteil von 20 bis 25 Prozent als Weltmarktführer im Bereich für hochwertige Isolatorsysteme. Bei den Premium-Isolatorsystemen betrage der Marktanteil sogar 30 bis 35 Prozent. Der Weltmarkt für Isolatorsysteme soll laut Skan in den nächsten fünf Jahren jährlich um rund 11 Prozent auf 2,5 Milliarden US-Dollar zulegen.

Starkes Wachstum in den letzten Jahren

Skan selber wuchs schon zuletzt schnell. In den letzten drei Jahren verzeichnete das Unternehmen ein jährliches Umsatzwachstum von 30,5 Prozent. Im Jahr 2020 lag der Umsatz bei 207,3 Millionen Franken, bei einen EBITDA von 34,4 Millionen Franken. Die EBITA-Marge betrug somit 16,6 Prozent.

Laut der Mitteilung erreichte der Auftragsbestand für 2022 zudem Ende Juni mit 220,8 Millionen ein Rekordniveau. Dies unterstreiche die Marktdynamik und die hohe Nachfrage nach neuen Produktionseinrichtungen, so die Mitteilung.

Die Kunden von Skan liegen vor allem in Regionen, welche hohe regulatorische Anforderungen an den Gesundheitssektor haben. Mehrheitlich sind diese in Westeuropa, Nordamerika, Japan, Südkorea und auch Singapur zu finden. Hier würde ein Grossteil der modernen Impfstoffe mit Skan-Isolatoren gefertigt. Folglich entfallen 46 Prozent des Umsatzes auf Europa, 43,5 Prozent auf Nord- und Südamerika und 8,8 Prozent auf Asien.

Skan investiert rund 9 Prozent des Nettoumsatzes 2020 in die Forschung und Entwicklung, wie es weiter heisst.

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