SEO und Gendern: Hat Google ein Frauenproblem? Würde sich eine Treuhänderin auf ihrer Website als Treuhänder bezeichnen? Kaum. Doch um in der Google-Suche das Level ihrer männlichen Kollegen zu erreichen, bedarf es Tricks und guter Keyword-Recherche.

Würde sich eine Treuhänderin auf ihrer Website als Treuhänder bezeichnen? Kaum. Doch um in der Google-Suche das Level ihrer männlichen Kollegen zu erreichen, bedarf es Tricks und guter Keyword-Recherche.

Ein gutes Ranking in den Suchmaschinen, wer wünscht sich das nicht? Ein smartes technisches Set-up, hochwertiger, SEO-konformer Content mit clever gesetzten Keywords und Tags – dann sollte es klappen bei Google & Co. Aber es gibt da ein Problem, ein Genderproblem. Sie möchten eine gendergerechte Sprache auf Ihrer Website und trotzdem ein gutes Ranking? Dann beachten Sie ein paar Tricks.

Ist Google ein alter Südstaaten-Cowboy? Spoiler: jein!

Weibliche Sprachformen und Berufsbezeichnungen punkten in der Suche schlechter als männliche. Treuhänder generiert fünf Mal so viele Ergebnisse wie Treuhänderin. Google ist zwar kein frauenfeindlicher Südstaaten-Cowboy, aber auch nicht gerade antidiskriminierend. Die Suchmaschine bietet an, was gesucht wird – und das ist vorrangig das generische Maskulinum. Tut Google etwas, um das zu ändern?

John Müller von Google Zürich sagte im Webmaster-Hangout am 10. Juni 2021, dass Google mittlerweile die «Synonyme» (männliche und weibliche Form) wie auch Genderzeichen (Stern, Doppelpunkt) erkennen könne. Man warte noch ab, welche Schreibvariante sich durchsetzen würde. Beim SEO-Test Mitte August in Zürich wird klar: bei Google ist da noch jede Menge Tuningpotenzial. Und doch kristallisieren sich Möglichkeiten heraus.

Wen möchten KMU auf ihrer Website ansprechen?

  • Frauen und Männer: Dann fahren Sie am besten mit der Paarform (Treuhänderin und Treuhänder). Das Binnen-I (TreuhänderIn) erkennt der Algorithmus immer als weibliche, den Schrägstrich (Treuhänder/in) als männliche Form.
  • Alle Geschlechter: Dann wählen Sie den Doppelpunkt (Treuhänder:in). Für ein vollständig inklusives Sprachbild auf Ihrer Website besteht die magische Lösung aus zwei Pünktchen. So nämlich klettert die Treuhänderin von mageren 270 000 Suchergebnissen als Treuhänder:in um fast das Zehnfache auf stolze 2 600 000. Google interpretiert Architekt:in als Architektin oder Architekt. Hingegen: Architekt_in wird mehrheitlich als weibliche Form interpretiert, die Genderstern-Variante (Architekt*in) als männliche.

SEO und Gendern: Vier Tipps, um den Cowboy-Algorithmus elegant zu umschiffen.

  1. Vielfältige Genderschreibweisen im Inhalt nutzen: Für erfolgreiche Suchmaschinenoptimierung in gendersensibler Sprache empfiehlt es sich, unterschiedliche genderneutrale, feminine und maskuline Varianten in den Webcontent einzubauen. Verwenden Sie die ganze Bandbreite an Genderschreibweisen, auch in der Bildbeschreibung und in den Tags. So punkten Sie nicht nur in den weit verbreiteten maskulinen, sondern auch in den femininen Suchergebnissen.
  2. Das Thema vor Personen und Geschlecht stellen: Gewichten Sie Ihr Thema höher als die handelnden Personen. Platzieren Sie Treuhandbüro, Buchhaltung oder Steuererklärung neben Treuhänderin und Treuhänder. Verwenden Sie Architektur mindestens so oft wie Architekt oder Architektin.
  3. Genderzeichen nicht im Übermass verwenden: Google honoriert Qualität. Korrekte Rechtschreibung und Zeichensetzung sind gemäss den Quality Guidelines ein Qualitätskriterium für hochwertigen Inhalt. Verwenden Sie daher den Genderstern (Treuhänder*in) und den Schrägstrich (Treuhänder/in) nicht im Übermass, denn diese entsprechen nun mal (noch) nicht den offiziellen Rechtschreibregeln.
  4. Grossen Fang mit generischem Maskulin machen: Der Köder muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler. Wenn Sie auf grosses Zugriffsvolumen aus sind (zum Beispiel für Webshops), orientieren Sie sich an dem, was auch tatsächlich gesucht wird. Und das ist nun mal überwiegend die männliche Form. Der Grafiker wird deutlich häufiger gesucht als die Grafikerin. Deshalb platziert die findige Grafikerin geschickt auch den Grafiker in ihren Keywords.

Es wird wohl noch ein Weilchen dauern, bis Google & Co. ihre Algorithmen an gendergerechte Sprache anpassen. Gut zu wissen, dass kaum etwas lernfähiger ist als Suchmaschinen. Und was sie lernen, bestimmen wir alle – mit unserer Wortwahl.

Marketing-Team der Apostroph Group.

SEO-Tipps, die Google & Co. schmecken

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