Klimawandel: Brauchen wir mehr staatliche Regulierungen oder mehr Eigenverantwortung? Zehn der führenden Schweizer Think Tanks setzten sich zusammen und diskutierten aktuelle Brennpunkte rund um die Klimakrise. Dazu publizierten sie nun ein Arbeitspapier mit 20 unterschiedlichen Lösungsaspekten.

Zehn der führenden Schweizer Think Tanks setzten sich zusammen und diskutierten aktuelle Brennpunkte rund um die Klimakrise. Dazu publizierten sie nun ein Arbeitspapier mit 20 unterschiedlichen Lösungsaspekten.

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Die 20 Vorschläge aus dem «Arbeitspapier Klimakrise» basieren auf den Klimazielen und zeigen Strategien auf, diese zu erreichen. Als Beispiel: Die Schweiz hat sich dazu verpflichtet, 450 bis 600 Millionen Dollar beizutragen, um die Emissionsreduktion in Entwicklungsländern mitzufinanzieren. Nun zeigte der Think Tank foraus auf, wie das konkret mit einer Swiss Green Investment Bank umsetzbar wäre.

Oder beispielsweise eine fleischfreie Schweiz bis 2050: Was gewagt klingt, ist doch ein wahrscheinliches Zukunftsszenario, um die Klimaziele zu erreichen. Das Gottlieb Duttweiler Institut GDI entwickelte dazu Ideen, wie etwa einen Subventionsstopp für die konventionelle Fleischproduktion und der gezielten Förderung von alternativen Proteinen.

Es braucht dringend klare Richtlinien

Im Zuge des Ukraine-Krieges wird auch Europas Abhängigkeit von fossilen Energien besprochen, eine Klimafrage die eine Vielzahl von Lebensbereichen berührt und sich nicht isoliert betrachten lässt. Um die CO2-Emissionen global bis 2030 zu halbieren und bis spätestens auf 2050 auf Netto-Null zu bringen braucht es verbindliche Ziele, welche der Strategic Foresight Hub der ETH Zürich beleuchtete. Aktuell belaufen sich die jährlichen Emissionen auf 4,4 Tonnen CO2 pro Person im Inland und 14 Tonnen CO2 pro Person im Ausland. Die Schweiz gehört somit zu den 15 weltweit grössten Pro-Kopf-Emittenten, hier braucht es dringend klare Richtlinien. 

Weitere Lösungsvorschläge wurden von den Think Tanks Avenir Suisse, Denknetz, Dezentrum, INES, Reatch, TA-Swiss und W.I.R.E beigetragen. Drei Punkte, in denen sich alle Vordenker:innen einig sind: Die menschengemachte Klimaerwärmung ist real, rasches Handeln gefordert und die Senkung der Treibhausgas-Emissionen dabei zentral.

Zusammengebracht wurden die Think Thanks von der Stiftung Mercator Schweiz und der Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft (SGG). Beide Organisationen setzen sich für eine starke Zivilgesellschaft und eine lebendige Debattenkultur ein.

Link zum Download: «Arbeitspapier Klimakrise»

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