Allianz fordert Planungssicherheit für Aviatik Vertreterinnen und Vertreter aus der Luftfahrt, der Wirtschaft und dem Tourismus sowie der Sozialpartner haben sich zur «Back-in-the-Air»-Initiative zusammengeschlossen. Sie fordern Massnahmen zur Wiedererlangung der Reisefreiheit.

Vertreterinnen und Vertreter aus der Luftfahrt, der Wirtschaft und dem Tourismus sowie der Sozialpartner haben sich zur «Back-in-the-Air»-Initiative zusammengeschlossen. Sie fordern Massnahmen zur Wiedererlangung der Reisefreiheit.

 

In Europa ist das Passagieraufkommen im Gesamtjahr 2020 um etwa 80 Prozent eingebrochen. Bild: Pixabay

Die Coronakrise hat die gesamte Reise- und Tourismusbranche in der Schweiz wie auch die darauf angewiesenen Wirtschaftsbereiche schwer getroffen. Allen voran die Luftfahrt leide unter den Einschränkungen des Bundesrat, sind sich Vertreterinnen und Vertreter aus der Luftfahrt, der Wirtschaft und dem Tourismus sowie der Sozialpartner einig, die bereits am Donnerstag, unter dem Titel «Back in the Air», Forderungen an Bundespräsident Guy Parmelin gestellt hatten, mit denen die Schweiz «zurück zur Reisefreiheit» finden solle. An der heutigen Medienkonferenz mit Nationalrat Thomas Hurter (Aerosuisse), Daniel Lampart (SGB), Rudolf Minsch (economiesuisse), Sandrine Nikolic-Fuss (kapers) sowie Simon Wey (SAV) wurden das Begehren nochmals untermauert.

Tausende Stellen sind gefährdet

Ein funktionierender Luftverkehr sei für das Binnenland Schweiz und seine zahlreichen international tätigen Unternehmen essentiell, sagte Thomas Hurter, Präsident vom Dachverband Aerosuisse. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Gemäss dem Luftfahrtpolitischen Bericht 2016 beträgt der volkswirtschaftliche Effekt des Luftverkehrs mehr als 24 Milliarden Franken pro Jahr, was einem Arbeitsmarkteffekt von mehr als 138’000 Vollzeitstellen entspricht. Mit Covid-19 und den Massnahmen zur Bekämpfung der Pandemie ist das Passagieraufkommen an den Schweizer Flughäfen ist um drei Viertel eingebrochen. Derzeit befinden sich viele Mitarbeitende auf Kurzarbeit und nicht nur in der Aviatik, sondern auch in den luftfahrtnahen Branchen und bei Zulieferern sind tausende Stellen gefährdet.

«Wir brauchen klare Regeln und Rahmenbedingungen, damit der Luftverkehr rasch und sicher wieder hochgefahren werden kann», so der Nationalrat. Gefordert wird  Planungssicherheit, da dies in der Luftfahrt nicht in wenigen Tagen möglich ist. Ähnlich sieht es Rudolf Minsch, Chefökonom von Economiesuisse. Auch er wünscht Planungssicherheit, «damit Hilfe zur Selbsthilfe möglich ist.» Zumal die Luftfahrtindustrie  bedeutende Katalysator- und Multiplikatoreffekte auf andere Bereiche der Wirtschaft habe. Es liege viel Wachstums- und Innovationspotential. «Ohne einen gesunden Luftfahrt-Heimmarkt entziehen wir diesen Entwicklungen den Nährboden», ist Minsch überzeug.

«Luftfahrt ist benachteiligt»

Back-in-the-Air wollen auch die Arbeitnehmenden. Diese würden unter den Coronamassnahmen besonders leiden, ist Daniel Lampart, Chefökonom des Schweizerischen Gewerkschaftsbunds überzeugt. Dies zeigt sich auch im Alltag, wie die Unfallstatistik am Flughafen zeigt, wo die Zahl der Zwischenfälle trotz deutlich weniger Aktivitäten gestiegen ist. Gegenüber den übrigen Branchen werde die Luftfahrt durch die Massnahmen des Bundesrates in der Pandemie zudem benachteiligt. Ständig wechselnde Regeln und die besonders für die Aviatik geltenden Quarantänevorschriften werden als Beispiel erwähnt. Im Hinblick auf den fortschreitenden Impfverlauf in der Schweiz und auf die Tourismussaison im Sommer werden daher zeitnah Lösungen gefordert, um der Wirtschaft wieder Perspektiven zu bieten.

Die Forderungen der «Back-in-the-Air»-Allianz

  • Risikobasierter Ansatz: Keine Reisebeschränkungen zwischen Ländern mit ähnlichem Ansteckungsrisiko. Die Sicherheit soll über eine breit angelegte Impf-, Test- und Tracing-Strategie erreicht werden.
  • Impfen und Testen: Wer nachweislich geimpft, genesen oder negativ auf Covid-19 getestet ist, soll frei aus- und einreisen und sich in der Schweiz bewegen können. Für den Nachweis, dass keine Covid-19-Infektion vorliegt, ist ein Antigentest ausreichend.
  • Digitaler Nachweis: Der Nachweis über die Impfung, die Genesung oder den negativen Test soll digitalisiert sowie international standardisiert und anerkannt werden.

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