Axpo will grünen Wasserstoff herstellen Die Produktionsanlage beim Wasserkraftwerk Eglisau-Glattfelden soll 2022 in Betrieb gehen. Sie ist die erste von mehreren Anlagen des Energiekonzerns.

Die Produktionsanlage beim Wasserkraftwerk Eglisau-Glattfelden soll 2022 in Betrieb gehen. Sie ist die erste von mehreren Anlagen des Energiekonzerns.

 

Aus der Wasserkraft des Rheins will Axpo künftig grünen Wasserstoff herzustellen. Bild: PD

Wie Axpo am Donnerstag vermeldete, soll die 2,5-Megawatt-Wasserstoffproduktionsanlage beim Kraftwerk Eglisau-Glattfelden ihren Betrieb voraussichtlich im Herbst 2022 aufnehmen und jährlich rund 350 Tonnen grünen Wasserstoff produzieren. Damit werden über 1,5 Millionen Liter Diesel für den Strassenverkehr eingespart.

Steigt die Nachfrage nach grünem Wasserstoff wie erwartet, könne die Anlage auf 5 Megawatt erweitert werden, heisst es weiter. Mit der direkten Anbindung der Produktionsanlage an das Kraftwerk wird die klimaneutrale Produktion von Wasserstoff sichergestellt. Die Vorbereitungen zum ordentlichen Bewilligungsverfahren laufen in diesen Tagen an.

Bereits 2015 hatte Axpo die Planung für eine Wasserstoff-Anlage beim gleichen Kraftwerk vorangetrieben. Das Projekt wurde allerdings nicht weiterverfolgt, als das Wasserstoff-Absatzvolumen unter den Erwartungen blieb. «Seither hat der Kampf gegen den Klimawandel deutlich an Bedeutung gewonnen und Wasserstoff hat sich als geeigneter Energieträger für die Dekarbonisierung von Mobilität und Industrie bestätigt», sagt Guy Bühler, Head Hydrogen bei Axpo.

Netz von Wasserstofftankstellen im Aufbau

Das Ökosystem für Wasserstoff im Bereich der Mobilität befindet sich in der Schweiz derzeit im Aufbau. Für den Vertrieb des im Kraftwerk Eglisau-Glattfelden produzierten Wasserstoffs wird Axpo mit der Firm Hydrospider zusammenarbeiten, die den Wasserstoff direkt von der Produktionsanlage an die Tankstellen liefern wird. Bereits heute sind schweizweit mehr als 50 Lastwagen mit Brennstoffzellen unterwegs. Bis 2026 werden es laut Hydrospider über 1600 sein. Auch das Netz von Wasserstofftankstellen soll deutlich zunehmen – von aktuell sechs auf rund 50 in zwei Jahren.

Das könnte Sie auch interessieren: