Deutlich mehr Firmenübernahmen im Jahr 2021 Den Privat-Equity-Firmen stehen 2,9 Billionen Dollar für Investitionen zur Verfügung. Kein Wunder ist der Jahresauftakt 2021 durch viel Dynamik bei neuen Deals geprägt.

Den Privat-Equity-Firmen stehen 2,9 Billionen Dollar für Investitionen zur Verfügung. Kein Wunder ist der Jahresauftakt 2021 durch viel Dynamik bei neuen Deals geprägt.

Die Corona-Pandemie hat den jahrelangen Höhenflug der Private-Equity-(PE-)Branche im Frühjahr 2020 abrupt gestoppt. Doch die Pause war nur von kurzer Dauer. Nach Asien ist das Geschäft erst in Nordamerika, dann in Europa zügig wieder angesprungen. Weltweit investierten Buy-out-Fonds im vergangenen Jahr mit 592 Milliarden Dollar sogar 8 Prozent mehr in neue Deals als 2019. Das geht aus dem zwölften «Global Private Equity Report» der internationalen Unternehmensberatung Bain & Company hervor.

989 Milliarden Dollar aufgenommen

Der Branche ist auch im Pandemiejahr 2020 viel Geld zugeflossen. Mit 989 Milliarden Dollar erreichte das Fundraising allerdings nicht ganz das Rekordniveau von 2019. Inzwischen beziffert sich das nicht-investierte Kapital auf 2,9 Billionen Dollar. «Institutionelle Anleger sehen in Krisenzeiten insbesondere die etablierten PE-Fonds als sicheren Hafen für ihr Kapital an», sagt Bain-Partnerin und Branchenkennerin Silvia Bergmann. «Daher werden die meisten 2021 wahrscheinlich ähnlich hohe Investitionen tätigen oder diese sogar aufstocken.»

Investmentstau löst sich auf

Und dieses Kapital will investiert sein. Entsprechend dürfte Expansion, also der Ausbau der Beteiligungen, das bestimmende Thema in der PE-Branche sein. Bis Februar 2021 lag das Volumen aller Buy-out-Deals denn auch 60 Prozent über dem Fünfjahresdurchschnitt für die ersten beiden Monate. «Der Investmentstau löst sich auf», so Bain-Experte Alexander Schmitz. «Angesichts der hohen Summe nicht-investierten Kapitals und der Resilienz in der Corona-Krise ist für 2021 mit einem dynamischen Jahr zu rechnen.»

Kein Selbstläufer

Doch in der aktuellen Situation ist das Geschäft alles andere als ein Selbstläufer. «Die hohen Bewertungen lassen nur wenig Raum für Fehleinschätzungen», erklärt Schmitz. «Je besser ein PE-Investor eine Zielbranche versteht, desto geringer sind seine Risiken.» Hinzu kommt, dass sich auch für viele Fonds die Arbeitsbedingungen verändert haben. Due Diligences erfolgen virtuell, Board-Meetings werden in Form von Videokonferenzen abgehalten. «In der Corona-Krise hat sich das Geschäftsmodell der PE-Branche als robust erwiesen», konstatiert Schmitz. «Die Art zu arbeiten aber hat sich deutlich gewandelt.»

 

Das könnte Sie auch interessieren: