E-Commerce: Fast 30 Prozent Wachstum Im Coronajahr haben die Schweizer Konsumenten so viel online eingekauft wir noch nie. Und der Boom im E-Commerce dürfte weiter anhalten.

Im Coronajahr haben die Schweizer Konsumenten so viel online eingekauft wir noch nie. Und der Boom im E-Commerce dürfte weiter anhalten.

 

Besonders beliebt ist das Einkaufen via Internet vor allem bei Non-Food-Waren. Bild: Pixabay

Im Coronajahr 2020 haben die Schweizer Konsumenten für 13,1 Milliarden Franken online eingekauft. Dies entspricht einem Plus von 27,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dies hat eine Gesamtmarkterhebung des Marktforschungsunternehmens GfK in Zusammenarbeit mit dem Handelsverband und der Post ergeben. Für den sprunghaften Anstieg waren vor allem die Lockdowns sowie die Corona-Restriktionen verantwortlich. Nach einer kontinuierlichen Zunahme in den Vorjahren haben die veränderten Rahmenbedingungen das Wachstum massiv beschleunigt.

Heimlieferservice und Home-Office als Treiber
Besonders beliebt ist das Einkaufen via Internet vor allem bei Non-Food-Waren. Laut der Erhebung machte hier der Onlineabsatz 18,9 Prozent des Gesamtabsatzes aus, in einigen Bereichen waren es sogar noch deutlich mehr. Einen markanten Anstieg war beispielsweise bei der Heimelektronik festzustellen, deren Anteil sich von 36 Prozent auf 48 im vergangenen Jahr  erhöhte. Vor allem die Heimlieferung von schweren Geräten, der steigende Popularität von Streaming-Diensten sowie Homeoffice und Fernunterricht haben die Nachfrage angekurbelt.

Food-Anteil nach wie vor gering

Trotz erschwerten Einkaufsmöglichkeiten und dem während Wochen geltenden Gebot, möglichst zuhause zu bleiben, waren die Folgen der Coronapandemie beim Online-Shopping im Food-Bereich deutlich weniger prägnant. Hier lag der Anteil bei 3,5 Prozent gegenüber 2,8 Prozent im Vorjahr. In diesem Wert sind gemäss GfK allerdings auch Kaffee und Wein enthalten, weshalb der Anteil nach wie vor tief sei. Was das Einkaufverhalten betrifft, so nahmen gemäss der Studie die Einkäufe bei Schweizer Anbietern mit einem Plus von 32 Prozent deutlich stärker zu als jene bei ausländischen (+5 Prozent). Die Schweizer Anbieter kommen nun auf einen Anteil von über 80 Prozent am gesamten Onlinehandel.

Wachstum trotz offener Läden
Der Trend zum Einkaufen im Internet hat auch nach dem Lockdown nicht nachgelassen. Es zeichnet sich vielmehr eine weitere Verschiebung des stationären zum Online-Handel ab. Für das laufende Jahr wird entsprechend ein Wachstum 4 bis 5 Prozent erwartet – allerdings gegenüber dem sehr hohen Vorjahreswerten. In den Folgejahren erwarten die Marktkenner, dass der Onlinehandel jährlich wieder um 8 bis 10 Prozent zulegen wird. Erneut dürfte dabei die Heimelektronik zulegen sowie der Bereich Sport, während die Segmente Möbel und Heimwerken, anders als 2020, sich stabil entwickeln dürften. Im Modebereich wird im stationären Handel im laufenden Jahr mit einem Nachholeffekt gerechnet.

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