Nutzfahrzeugmarkt Schweiz mit deutlichem Rückgang 2020 ging die Zahl der Neuimmatrikulationen gegenüber dem Vorjahr um 13,5 Prozent zurück. Nur ein Segment profitierte von der Coronapandemie: Die Camper, die einen neuen Rekordwert erreichten.

2020 ging die Zahl der Neuimmatrikulationen gegenüber dem Vorjahr um 13,5 Prozent zurück. Nur ein Segment profitierte von der Coronapandemie: Die Camper, die einen neuen Rekordwert erreichten.

 

Im Coronajahr 2020 wurden deutlich weniger Nutzfahrzeuge in der Schweiz immatrikuliert. Bild: Pixabay

Im Jahr 2020 sank die Gesamtzahl an Neuimmatrikulationen am Nutzfahrzeugmarkt der Schweiz und des Fürstentums Liechtenstein um 13,5 Prozent auf 38’538, wie die Vereinigung der Schweizer Auto-Importeure Auto-Schweiz mitteilte. Damit fiel der Einbruch deutlich stärker aus als der für das Coronajahr geschätzte Wirtschaftsrückgang zwischen 3,0 und 3,3 Prozent.

Transporter waren weniger gefragt

Ein markantes Minus von 18,9 Prozent auf 28’035 Einlösungen wurde bei den leichten Nutzfahrzeugen bis 3,5 Tonnen festgestellt. Die Abnahme falle allerdings etwas geringer aus als von auto-schweiz befürchtet. «Unsere Prognose im Herbst sah noch 26’000 neue Lieferwagen und Transporter voraus, insofern hat der Jahresendspurt im vierten Quartal unsere Erwartungen übertroffen», erklärt Christoph Wolnik, Mediensprecher der Vereinigung Schweizer Automobilimporteure. Für 2021 sind die Autoimporteure optimistisch: «Unsere Mitglieder gehen im Durchschnitt von einem Marktniveau von 29’000 Neuimmatrikulationen aus, das wäre ein Plus von 3,6 Prozent», so Wolnik weiter. Rigorose Massnahmen zur Einschränkung der Covid-19-Pandemie könnten dieser Erholung allerdings im Wege stehen.

Weniger «Schwere» immatrikuliert

Für die schweren Sachentransportfahrzeuge steht 2020 ebenfalls ein Marktrückgang zu Buche, der mit 16,6 Prozent etwas geringer ausfällt als bei den leichten Nutzfahrzeugen. Nach 4’291 neuen Lastwagen und Sattelschleppern im Jahr 2019 ging die Zahl der Inverkehrsetzungen in den vergangenen 12 Monaten auf 3’579 zurück. Die Coronakrise hat also beim Absatz von Sachentransportfahrzeugen markante Spuren hinterlassen. Verständlich, dass sich Unternehmen mit Investitionen zurückhalten, um zunächst die weitere Wirtschaftsentwicklung abzuwarten.

Wohnmobile boomen

Ein Segment im Nutzfahrzeugmarkt Schweiz hat dagegen von der Coronapandemie profitiert: Die Personentransportfahrzeuge, zu denen Wohnmobile gehören. Der Camping-Boom hat zu einem Plus von 20,9 Prozent auf einen Rekordwert von 6’924 Personentransportfahrzeugen geführt. Ganze 6’005 Immatrikulationen entfallen dabei auf Wohnmobile, die für sich genommen um 26,0 Prozent respektive 1’239 Stück zulegen konnten. «Die Pandemie hat Campingurlaub und die entsprechenden Fahrzeuge noch einmal interessanter gemacht, als sie es ohnehin schon waren», beschreibt Christoph Wolnik die Entwicklung. «Im eigenen Wohnmobil ist der Ansteckungsschutz hoch, der Kontakt zu anderen Reisenden kann auf ein Minimum beschränkt werden.» Die Kehrseite der Pandemie zeigt sich bei der Anzahl neuer Cars. Angesichts des Einbruchs bei Busreisen wurden 2020 lediglich 141 Neufahrzeuge registriert, nach 239 im Vorjahr – ein Rückgang um 41 Prozent.

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