Rekordjahr für Schweizer und europäische Startups Trotz Corona und Brexit: Neue und junge Firmen sammelten 2020 so viel Risikokapital ein, wie noch in keinem Jahr zuvor. Dies zeigt der Start-up Barometer von EY.

Trotz Corona und Brexit: Neue und junge Firmen sammelten 2020 so viel Risikokapital ein, wie noch in keinem Jahr zuvor. Dies zeigt der Start-up Barometer von EY.

 

Die Anzahl und der Wert der Finanzierungsvereinbarungen erreichten 2020 Rekordwerte. Bild: Pixabay

Weder die Corona-Pandemie noch der Brexit haben die Finanzierung von europäischen Startups ausgebremst. Im Gegenteil: Die Anzahl und der Wert der Finanzierungsvereinbarungen erreichten 2020 Rekordwerte. So stieg die Zahl der Finanzierungsrunden auf knapp 6’700 – ein Plus von 58 Prozent gegenüber 2019. Das Finanzierungsvolumen machte einen Sprung um 17 Prozent auf 39 Milliarden Franken.

Gemäss der aktuellen Ausgabe der jährlich aufbereiteten Studie «Startup Barometer» des Beratungsunternehmens EY erreichte das Finanzierungsvolumen im zweiten Halbjahr 2020 mit rund 22,7 Milliarden Franken sogar den höchsten Wert für ein Halbjahr überhaupt. So fielen auch die grössten drei Startup-Finanzierungen von 2020 in diesen Zeitraum: The Telepass Group, ein italienischer Anbieter von Mobilitäts-Serviceleistungen, sammelte im Oktober 1,1 Milliarden Franken ein. Das britische Versicherungs-Startup Inigo erhielt im November rund 750 Millionen und der Batteriehersteller Northvolt aus Schweden 562,8 Millionen.

Sascha Stahl, Head Startups und Family Business Leader bei EY in der Schweiz, kommentiert: «Im Zuge der Corona-Pandemie sind zahlreiche Herausforderungen für die Wirtschaft noch offensichtlicher geworden – beispielsweise die dringend notwendige Digitalisierung, die Anfälligkeit von Logistikketten oder die grosse Bedeutung der Sicherheit von IT-Netzwerken. Viele Startups haben dafür die passenden Lösungen parat. Das hat sie bei Kapitalgebern attraktiv gemacht.»

Viele Transaktionen in Zürich – Basel mit hohen Deals

Die Schweiz verzeichnete 2020 einen starken Zuwachs: Die Zahl der Abschlüsse stieg gegenüber 2019 um 211 respektive 64 Prozent auf 540 Deals. Dabei kam es zu Investitionen von insgesamt 1,9 Milliarden Franken (2019: 1,6 Milliarden). Damit hat die Schweiz sowohl gemessen an der Anzahl der Vereinbarungen als auch am Investitionsvolumen europaweit den vierten Platz erreicht, jeweils hinter Grossbritannien, Deutschland und Frankreich. Im schweizweiten Vergleich wurden 2020 die meisten Deals in Zürich abgeschlossen (168; 2019: 114), während Basel landesweit das höchste Finanzierungsvolumen erreichte (umgerechnet 517,8 Millionen Franken; 2019: 263,2 Millionen).

Lifesciences-Firmen sichern sich die grössten Schweizer Deals

Die drei grössten Schweizer Deals in 2020 erreichten die LifeSciences-Unternehmen VectivBio aus Basel und Sophia Genetics aus Lausanne (jeweils 102,3 Millionen US-Dollar) und Monte Rosa Therapeutics aus Basel (96 Millionen Franken). Auf den Plätzen vier bis zehn folgten Kandou Bus (Lausanne, 85,9 Millionen), Pharvaris (Zug, 74.4 Millionen), SkyCell (Zürich, 62 Millionen), Screening Eagle Technologies (Zürich, 55 Millionen), Noema Pharma (Basel, 54 Millionen), Bitcoin Suisse (Zug, 45 Millionen) und Polkadot (Zug, 40 Millionen).

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