Über 2 Milliarden Franken für Startups im Coronajahr 2020 beliefen sich die Investitionen in technologiegetriebene Jungfirmen auf gut 2,1 Milliarden Franken. Dies zeigt der aktuelle Swiss Venture Capital Report.

2020 beliefen sich die Investitionen in technologiegetriebene Jungfirmen auf gut 2,1 Milliarden Franken. Dies zeigt der aktuelle Swiss Venture Capital Report.

 

Zum ersten Mal seit 2017 floss wieder mehr Geld in Biotech- als in ICT-Startups. Bild: felixioncool/Pixabay

Die Corona-Pandemie hat auch das Risikokapitalgeschehen in der Schweiz beeinträchtigt. Die Investitionen in technologiegetriebene Startups gingen gegenüber 2019 um 7,4 Prozent auf gut 2,1 Milliarden Franken zurück. Dies geht aus dem aktuellen Swiss Venture Capital Report (SVCR) von Startupticker.ch und der Investorenvereinigung SECA hervor. Dies entspreche einer Stabilisierung auf hohem Niveau.

Bremsspuren des ersten Lockdowns

Seit der ersten systematischen Erhebung im Jahr 2012 sind die Risikokapitalinvestitionen in Schweizer Startups von gut 300 Millionen Franken auf über 2 Milliarden Franken gestiegen. 2020 brachte nun einen leichten Rückgang. Vor allem während des ersten Lockdowns standen die Geldgeber auf die Bremse.

 

Die Investitionen erfuhren 2020 Corona-bedingt einen leichten Knick nach einem kontinuierlichen Wachstum seit 2021. Quelle: Swiss Venture Capital Report 2021

Ab Sommer wurden die Engagements wieder zahlreicher und legten auch an Volumen zu. Im zweiten Halbjahr 2020 wurde sogar mehr investiert als in der Vergleichsperiode des Rekordjahres 2019, weshalb auf Jahresbasis ein vergleichsweise moderater Rückgang resultierte.

2020: Das Jahr ohne Megadeals

Während das kumulierte Volumen der Risikokapitalinvestitionen zurückging, stieg die Zahl der Finanzierungsrunden um 14 Prozent auf 304. Die veränderte Allokation der Mittel ist Corona-bedingt: Die Geldgeber waren vor allem darauf bedacht, Firmen jenseits der Gründungsphase krisenfest zu machen. Weniger Geld floss in ganz neue Projekte, dafür gab es deutlich mehr Investments in der Grössenordnung von 10 bis 100 Millionen Franken. Expansionsfinanzierungen über mehr als 200 Millionen Franken fanden dagegen gar keine mehr statt.

Starkes Wachstum im Biotech-Sektor

Während die Investitionen in ICT-Startups von rund 1,2 Milliarden auf 720 Millionen Franken fielen, konnten die Startups aus den Life-Science-Branchen den Eigenkapitalzufluss steigern. Allein die Schweizer Biotech-Startups sammelten 2020 über 800 Millionen Franken ein, was einer Zunahme von 31 Prozent entspricht. Das hängt einerseits mit der Langfristigkeit des Innovationsgeschehens in der Medikamentenentwicklung zusammen, entspricht aber auch dem globalen Trend zu ständig wachsenden Biotech-Investitionen.

Mehr Geld in Biotech- als ICT-Startups

Weil zum ersten Mal seit 2017 wieder mehr Geld in Biotech- als in ICT-Startups floss, kam es auch zu Veränderungen im Ranking der Kantone. Nach Jahren, in denen die beiden ersten Ränge immer von den beiden ETH-Standortkantonen Zürich und Waadt belegt wurden, kam nun der Pharmastandort Basel auf den zweiten Platz hinter Zürich.

Das könnte Sie auch interessieren: