Der Erhalt des Lebenswerks als wesentlicher Wertfaktor Die Schweiz ist ein Stiftungsland. Rund 13 000 Stiftungen sind hierzulande aktiv. Damit belegt die Schweiz weltweit eine Spitzenposition. Die Ziele der Stiftungen sind dabei so individuell wie die Organisationen selbst.

Die Schweiz ist ein Stiftungsland. Rund 13 000 Stiftungen sind hierzulande aktiv. Damit belegt die Schweiz weltweit eine Spitzenposition. Die Ziele der Stiftungen sind dabei so individuell wie die Organisationen selbst.

Rudolf Obrecht ist Präsident der F.G. Pfister Holding und vertritt die «Pfister-Werte». (Bild: PD)

In der Schweiz bieten Stiftungen auf vielfältige Weise eine umfangreiche Bandbreite an Hilfsmassnahmen und Unterstützung. Mit der Pfister Stiftung werden Innovationen und Unternehmertum zum Nutzen der Schweizer Wirtschaft und Gesellschaft gefördert. Der Startschuss war dabei eher ungewöhnlich: 2019 verkaufte die F.G. Pfister Holding AG, die zu 100% im Besitz der F.G. Pfister Stiftung ist, das Einrichtungshandelsgeschäft einschliesslich Möbel Pfister. Das übergeordnete Ziel beim Verkauf war die erfolgreiche Zukunft von Pfister mit all ­seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Dieser Schritt war damals notwendig, ­damit sich das Unternehmen langfristig im Markt behaupten kann und die Arbeitsplätze in der Schweiz gesichert werden. Und das für die nächsten Generationen. Ganz im Sinne von Fritz Gottlieb Pfister, einem der bedeutendsten Wirtschaftspioniere seiner Zeit, möchten wir mit der Stiftung etwas zurückgeben an die Schweiz – das Land, dem das Einrichtungshaus viel zu verdanken hat.

Wettbewerbsfähigkeit von KMU

Heute engagiert sich die F.G. Pfister Stiftung für Schweizer KMU, die vor einer Nachfolgeproblematik stehen. Über die Akquisition solcher Firmen trägt die Stiftung so zur Wettbewerbsfähigkeit des Standort Schweiz bei – zugegebenermassen kein typisches Betätigungsfeld für eine Stiftung, aber von grosser Bedeutung. In der Schweiz stehen in den nächsten Jahren viele KMU vor der Herausforderung, eine geeignete Nachfolge zu finden. Gemäss einer Studie des Wirtschaftsinformationsdiensts Dun & Bradstreet besteht bei 70 000 bis 90 000 KMU eine Nachfolgeproblematik. Es geht um rund eine Million Arbeitsplätze. Damit betrifft die Nachfolgeregelung auch das sogenannte Rückgrat der Schweizer Wirtschaft. Von den rund 600 000 Firmen in unserem Land sind 99 Prozent KMU, die zusammen für zwei Drittel aller Arbeitsplätze verantwortlich sind. Fehlende Nachfolgelösungen bedrohen damit auch die Vielfalt der Schweizer Wirtschaft, wenn Firmen in andere Unternehmen eingegliedert werden oder sogar ganz verschwinden.

Verantwortung als Leitmaxime

Pro Jahr prüft die F.G. Pfister Holding etwa 100 potenzielle Übernahmen. Unternehmerinnen und Unternehmern, die auf uns zukommen, geht es um den Erhalt ihres Lebenswerks. Und der ist ihnen meist mehr wert als der maximale Erlös. In der Stiftung sprechen wir vom «Pfister-Wert». Zusammengefasst kann man sagen, es geht darum, sich selber nicht in den Mittelpunkt zu stellen. Denn das Denken und Handeln sind in der Stiftung geprägt von ethischen Prinzipien und beruhen auf dem Gedankengut unseres Gründers Fritz Gottlieb Pfister. Die erfolgreiche langfristige Entwicklung unserer Unternehmen, die soziale Verantwortung gegenüber unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und der Umwelt stehen immer im Zentrum. Der «Pfister-Wert» findet viel Zustimmung bei vielen Firmeninhaberinnen und -inhabern. Das zeigt die Zunahme der Anfragen.

Generationenwerk

Die Firmenbeteiligungen sind die grösste Aufgabe der F.G. Pfister Stiftung. Daneben gibt es aber noch weitere Aktivitäten, wie etwa den Prix Suisse. Dieser prämiert herausragende Persönlichkeiten für ihr Lebenswerk. Mit der «Initiative Schweiz» werden innovative Ideen und Projekte in der Schweiz unterstützt. Mit allen Projekten soll dazu beigetragen werden, dass die Schweiz ihre globale Spitzenposition und Innovationskraft nachhaltig und langfristig sicherstellen kann. Im besten Fall ist die ­Stiftungsarbeit auch Inspiration für nächste Generationen – denn unternehmerisches Verantwortungsbewusstsein kommt sc­h­lies­slich­ nie aus der Mode.

Zur Person

Rudolf Obrecht ist Präsident und Delegierter des Verwaltungsrates der F.G. Pfister Holding AG mit Sitz in Suhr, die zu 100% im Besitz der F.G. Pfister Stiftung ist. Die generierten Erträge der Holding tragen dazu bei, den Stiftungszweck der F.G. Pfister Stiftung zu erfüllen. Daneben hält Obrecht eine Handvoll weiterer Verwaltungsratsmandate und führt eine eigene Firma für Training, Coaching und Consulting.

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